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Zitat von qbz
Widersprichst Du da nicht Dir selbst, nachdem Du vorher mal angeführt hast, dass die Wissenschaften viele Aussagen der Bibeltexte eindeutig widerlegten. (z.B. die Schöpfungsgeschichte mit Darwin, Wunder durch die Physik, Ablösung des geozentrischen durch das heliozentrische Weltbild usf. ). Damit gäbe es doch mindestens ein Kriterium: die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse. Desweiteren liefern IMHO auch die Geisteswissenschaften historische Erkenntnisse zu den Bibeltexten mit ihren spezifischen Methoden.
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Ich verstehe Dein Argument: Das entscheidende Kriterium soll das der Wahrheit sein. Von zwei Auslegungen einer Bibelstelle soll jene gültig sein, die nachweisbar der Wahrheit (den Tatsachen) entspricht.
Das Kriterium der Wahrheit scheidet jedoch aus naheliegenden Gründen aus. Denn viele Aussagen der Bibel sind unwahr. Die Arche Noah hat es nie gegeben, ebenso die beiden ersten Menschen Adam und Eva, das wissen wir seit Darwin mit Sicherheit. Es gibt keine sprechenden Schlangen und keine Auferstehung von den Toten.
Auch Goethes Faust hat es nie gegeben, trotzdem hat diese Geschichte eine Aussage. Ähnlich könnte man bei den Geschichten der Bibel argumentieren. Auch unwahre Geschichten können eine Aussage haben.
Doch niemand kann mit Bestimmtheit sagen, welche das sein soll. Das muss jeder für sich selbst festlegen. Eine Autorität, zum Beispiel ewig gültige gesellschaftliche Normen, kommt diesen Interpretationen jedoch meiner Meinung nach nicht zu.