Zitat:
Zitat von schnodo
Eine Frage stellt sich mir nun aber doch: Da das nach vorne Lehnen keine Vorteile hinsichtlich der Schwerkraft bringt, wäre es nicht trotzdem im Hinblick auf die Richtung der GRF hilfreich, weil dadurch deren Anteil in Laufrichtung größer wird?
|
Die nach vorne gerichtete Komponente des Abdrucks wird durchaus größer, wenn man sich nach vorne lehnt. Jedoch fällt der Läufer dann nach vorne um,
es sei denn, es kommt eine nach hinten gerichtete Kraft dazu, die das Umfallen verhindert.
Diese nach hinten gerichtete Kraft existiert tatsächlich. Hier typische Ursachen für diese nach hinten gerichtete Kraft:
1. Der Läufer beschleunigt nach vorne. Die Massenträgheit wirkt nach hinten und damit als aufrichtendes Moment. Deshalb sind Sprinter beim Start stark nach vorne gebeugt, ohne auf die Nase zu fallen. Ist die Phase der Beschleunigung vorbei, läuft auch der Sprinter vergleichsweise aufrecht.
2. Der Luftwiderstand. Bewegt sich der Läufer mit konstanter Geschwindigkeit, also ohne zu beschleunigen oder abzubremsen, entspricht die Körpervorlage exakt dem Luftwiderstand.
3. Aufsetzen des Schwungbeines weit vor dem Körperschwerpunkt. Das erzeugt eine aufrichtende Kraft auf den zu weit nach vorne geneigen Körper. (Das kann dazu führen, dass der Körper insgesamt gebremst wird.)
Eine bewusst gesteigerte Körpervorlage bei konstantem Lauftempo führt zwangsläufig zu einer Verlängerung des Laufschritts nach vorne mit den bekannten Nachteilen.