Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Kommt ganz darauf an, was man für Terror hält. Die westliche Welt hat
- die Urweinwohner Süd- und Nordamerkas fast komplett ausgerottet
- Millionen Afrikaner als Sklaven auf ihre Zuckerrohrplantagen geschickt
- ganz Afrika in Form von Kolonien ausgebeutet
- 25% aller Chinesen gezielt mit Opium versorgt um die Außenhandelsbilanz aufzubessern, China verlor daraufhin Honkong an England
- Indien zur Kolonie gemacht
- Indonesien zur Kolonie gemacht
- Irakisches Öl unter sich aufgeteilt
- und so weiter, die Liste ist endlos
Haben uns die Chinesen angegriffen, oder die Inder oder die Afrikaner, oder die Bewohner Süd- und Mittelamerikas? Hat uns der Irak angegriffen oder Afghanistan?
Die westliche Welt kann sich getrost an die eigene Nase fassen, statt sich anderen Kulturen gegenüber moralisch überlegen zu fühlen.
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Ich finde diese Aufzählung richtig und ich finde auch, dass man all das bedenken muss, um sich als Mitglied der westlichen Welt nicht zu sehr aufs hohe Ross zu setzen.
Allerdings fehlt meiner Meinung nach ein wesentlicher Aspekt, nämlich der historische: die "Westliche Welt" ist heute eine andere als sie z.B. zu der Zeit war, als die Ureinwohner Süd- und Nordamerikas ausgerottet worden sind. Unbestritten geschehen heute auch viele Verbrechen. Und es ist gut, dass viele Menschen kritisch darauf schauen. Mich haben aber z.B. die Chinesen sowieso nicht angegriffen, weil ich da noch gar nicht auf der Welt war und ich hab auch nicht die Ureinwohner Amerikas ausgerottet.
Ich lebe aber in der Welt von heute. Und da gehen meiner Beobachtung nach doch wesentlich mehr Bedrohungen und Verbrechen von islamischen Fundamentalisten aus als von christlichen.
Oder plakativ verkürzt: mir wäre es zwar grundsätzlich wurscht, ob mich ein Islamist oder ein christlicher Fanatiker im Namen Gottes angreift, foltert oder umbringt. Allerdings ist für mich die Wahrscheinlichkeit, von islamistischem Terror betroffen zu sein, zum jetzigen Zeitpunkt doch deutlich höher. Das war im Mittelalter sicher anders und wird vielleicht auch wieder einmal anders sein. Jetzt aber, und das ist halt für mich ganz egoistisch betrachtet das Wichtigste, gibt es meiner Ansicht nach gute Gründe, sich mehr dem Kampf gegen islamistischen Terror zu widmen als darauf hinzuweisen, dass im Namen des christlichen Gottes auch viele Grausamkeiten geschehen (sind).