Zitat:
Zitat von keko
Das stimmt, es ist eine zweiseitige Angelegenheit. Wobei das nur im Kleinen funktioniert. Bei großen Communities besteht keine Verbindung mehr zwischen Neu- und Altbürgern. Es spielt dann überhaupt keine Rolle mehr, ob Altbürger Integration wollen oder nicht oder ob Neubürger sich integrieren wollen oder nicht. Hier in Stuttgart ist das teilweise bei den Türken in Ansätzen vorhanden, aber im Vergleich zu dem von mir erwähnten NYC ein winziger Kindergeburtstag. Dort sind die einzelnen Gruppen untereinander entkoppelt und alle von dem "normalen" USA.
|
Das ist zum Teil veraltet und bezüglich der aktuellen Entwicklung falsch. Auch in New York wachsen die Ethnien zunehmen zusammen. Harlem beispielsweise war früher ein Viertel der Schwarzen. Heute beträgt ihr Anteil weniger als 50%.
Man muss sich vor selektiver Wahrnehmung hüten. Indem man stets die Beispiele misslungener Integration vor Augen hat, und die Beispiele erfolgreicher Integration ignoriert, kommt man zu falschen Schlüssen. Das gilt natürlich für beide Seiten, sowohl für die Schwarzseher als auch für die Schönbeter.
Würde ich mich beispielsweise auf die These versteifen, Frauen seien miserable Autofahrer, könnte ich täglich dutzende Beispiele dafür anführen. Es wäre mir unverständlich, warum andere diese offensichtliche Tatsache nicht sehen. Tatsächlich ignoriere ich jedoch einfach alle Situationen, in denen Frauen ein korrektes Fahrverhalten zeigen.
Es ist daher tückisch, einzelne Beispiele als Beleg für irgendwas heranzuziehen. Ein paar tausend türkischstämmigen Menschen, die in Stuttgart vermeintlich oder tatsächlich ein "türkisches Viertel" bilden, stehen Millionen gut und unauffällig integrierten Türken in Deutschland gegenüber.
Grüße,
Arne