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Alt 31.03.2015, 13:13   #34
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.931
Danke, captian, für die Studie. Ich habe sie hier abgelegt, zu einer ganzen Reihe anderer Studien zum selben Thema.


Generell ist es methodisch sehr schwer, die oft marginalen Unterschiede in der Wirksamkeit der hier besprochenen Trainingsformen dingfest zu machen. Den Studien sollte man daher mit Skepsis begegnen.

Beispiel:

Sportlergruppe A ist bereits in der Wettkampfphase und trainiert daher seit 6 Wochen intensive Intervalle. Jetzt nehmen sie an einer Vergleichsstudie teil, die hochintensive, intensive und extensive Intervalle vergleicht. Logischerweise lassen sich in dieser Gruppe nur mit dem hochintensiven Training neue Reize setzen; die intensiven Intervalle bringen kaum etwas, da bereits seit 6 Wochen damit trainiert wurde. Die extensiven Intervalle bedeuten sogar ein leichtes Abtrainieren und bringen eine Verschlechterung der Form. Ergebnis: Die hochintensiven Intervalle bringen es.

Sportlergruppe B ist noch in der BASE-Phase. Hier bringen alle drei Intervalltrainings eine Verbesserung. Allerdings muss man hier nach dem Alter differenzieren: Die alten Hasen profitieren vor allem vom hochintensiven Training, wogegen die Jungen auch mit simplem GA2 vergleichbare Fortschritte erzielen, vor allem aber von Intervallen an der anaeroben Schwelle.

Und so weiter. Der eine Sportler hat viel Muskulatur und verarbeitet hochintensive Reize viel besser als der Spargeltarzan daneben. Studien geben daher Mittelwerte quer über eine Vergleichsgruppe an, aber es lohnt auch ein Blick auf die individuellen Abweichungen innerhalb der Gruppe.

Was für Athlet A in Trainingsphase B mit Trainingshintergrund C möglicherweise sinnvoll ist, muss für einen Athleten D in Trainingsphase E mit Trainingshintergrund F noch lange nicht sinnvoll sein. Dass gilt um so mehr, als dass Athlet A sich bezüglich der eigenen Leistung irren kann: Die erzielte Wettkampfzeit muss nicht unbedingt das alleinige Ergebnis bestimmter Intervalle sein. (Strecken, Wetter, Drafting, Gesundheit, Pacing, Ernährung etc.)

Deshalb wundere ich mich manchmal, mit welcher Inbrunst und persönlicher Betroffenheit diese Dinge mitunter diskutiert werden. Ich gebe zu, wir haben selbst über die Jahre sicher ein Dutzend Sendungen zu diesem Thema gemacht, jeweils gestützt durch Forschungsergebnisse. Doch die Faktenlage ist nach wie vor vage und lässt sich nur schwer auf Einzelfälle anwenden.

Grüße,
Arne
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