Ja, ja, das System. Das war ja schon in den 70ern an allem Schuld. Was genau ist denn dieses "System"?
Wenn man schon Schauergeschichten aus Banketagen erzählt, sollte man zumindest die Fakten richtig haben: [KS-Modus an] Angestellte bekommen keine Gewinnausschüttungen, so etwas bekommen nur die Anteilsinhaber. Zahlungen an Angestellte sind Personalaufwand, die den Gewinn mindern. [KS-Modus aus]
Was ist eigentlich mit den ganzen zufriedenen Bankkunden, denen ihr Institut ggf. sogar geholfen hat? Zählen die gar nicht?
Wer sich einmal die ganzen aufsichtsrechtlichen Vorschriften ansieht, die eine Bank tagtäglich einhalten muss, wird sehen, dass für Kundenbenachteiligung gar nicht so viel Platz ist. Die teilweise als rigide betrachtete Praxis bei der Kreditvergabe hat auch damit zu tun, dass es den Banken weiter erschwert wurde, Risiken einfach so zu nehmen. Die ausufernden Vertragsbedingungen haben auch damit zu tun, dass der Gesetzgeber aus Kundenschutzgründen die Banken dazu zwingt, derart umfangreich zu informieren und zu regeln.
Und ja, auch für die Privatkunden gilt das, was für die kommunalen Kämmerer und ihre Zins- und Währungsswaps gelten muss: Wenn ich etwas nicht verstehe, muss ich es lassen oder mich vorher infomieren. Gerade bei komplexen Sachverhalten.
Niemand glaubt oder behauptet, dass die Finanzbranche ohne Verfehlungen sei. Es muss aber auch da Platz für eine halbwegs objektivierte Betrachtung sein. Unterbauchgesteuertes Draufhauen (verbal oder physisch) stellt keine Lösung dar.
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Viele Grüße von der Deutschen Weinstraße,
Roland
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