Schau Dir aktuell die Russen an. Dort werden bestimmte Athleten mit dem Wissen und teilweise mit aktiver Unterstützung von Verbandsfunktionären gedopt. Die Verflechtungen reichen bis hinauf zum Präsidenten des internationalen(!) Leichtathletikverbands. Der ehemalige Präsident des Deutschen Leichtathletik Verbands, Prof. Digel, ist überzeugt davon, dass es solche Strukturen in allen großen Sportnationen gibt.
Beim Bund Deutscher Radfahrer sind die Strukturen heute andere als in den siebziger und achtziger Jahren. Man kann heute vielleicht nicht mehr sagen "der Verband" dopt bestimmte Athleten. Es ist teilweise subtiler geworden, zum Beispiel, in dem Dopingfälle augenscheinlich vertuscht werden.
So schreibt die Süddeutsche Zeitung: "Vom vertuschten Dopingfall Patrik Sinkewitz, der bei der WM 2000 viel zu hohe Blutwerte aufwies, sollen damals die komplett anwesende Funktionärs-Clique des BDR sowie die beiden Verbandsärzte gewusst haben." BDR-Arzt Schumacher soll sogar Plasmaexpander gespritzt haben, um Doping zu vertuschen (Süddeutsche).
Es gibt Fahrer, die behaupten, sie hätten vom U23-Bundestrainer Peter Weibel Dopingmittel bekommen. Sein Vertrag lief 2009 aus.
Sportdirektor Burckhard Bremer leitete die auffälligen Blutwerte von Bahnfahrer Lademann vor den Olympischen Spielen in Athen nicht an die Präsidentin Sylvia Schenk weiter.
Die Liste lässt sich fast beliebig verlängern. Die Fälle mit einer augenscheinlichen Verstrickung des Verbands liegen keineswegs nur in den siebziger Jahren.
Grüße,
Arne
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