Zitat:
Zitat von DasOe
Seit vielen Jahren treibt mich die Frage um, was psychisch intakte Menschen zu extremen Gewalttätern werden lässt (ausgelöst durch die deutsche Geschichte von 1925 bis 1945).
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In dem von Dir verlinkten FAZ-Interview wird eine Antwort gegeben, die man bereits kennt:
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Es muß zwischen zwei Personengruppen eine ganz radikale Trennung konstruiert werden: Juden versus „Arier“ etwa oder Hutu versus Tutsi. Die Täter müssen diese Trennung so stark empfinden, daß sie die Vertreter der anderen Gruppe nicht mehr als Menschen wahrnehmen.
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Was mir noch wichtig erscheint: Diese Täter sind keine Irren. Sie sind vermutlich vergleichbar intelligent wie wir, sind sozial und kümmern sich um ihre Nächsten; sie kämpfe für eine aus ihrer Sicht gute Sache, und sind bereit, alles dafür zu geben. Sie sind keine Verrückten.
Verrückt ist die Ideologie, der sie folgen, obwohl auch diese das Gute schaffen will. Sie wird gestützt von tausenden Gelehrten in zahllosen Generationen, die ebenfalls das Gute wollen und moralische, mitfühlende Menschen sind. Die Welt wird immer dort zur Hölle, wo es Menschen gibt, die sie zum Paradies machen wollen und dafür Ideologien und Moralbegriffe verwenden. Moral ist immer ungerecht, denn sie teilt aus einem ideologischen Blickwinkel heraus die Welt in die Guten und die Bösen ein, wobei die Bösen immer die anderen sind.
Grüße,
Arne