Zitat:
Zitat von Hafu
Da hast du mich zum Teil falsch verstanden: direkt im Wettkampf und unmittelbar danach als Athlet interessiert es mich wenig, ob hinter mir gedraftet wird, solange es nicht so dicht hinter mir ist, dass ich danach von ausgeruhten Draftern überholt werde.
Mit Abstand und in meiner Rolle als Funktionär und jemand dem der Triathlonsport als Ganzes sowie seine Entwicklung am Herzen liegt interessiert mich derartiges Drafting dann natürlich doch und ich mach mir wie viele andere hier Gedanken. wie man das Drafting begrenzen kann (Wellenstarts, genügend und gut ausgebildete Kampfrichter, intelligente Streckenführung usw).
Da wo ich fahre wird durchaus nicht immer kontrolliert. in Wales gab es vermutlich wahrscheinlich kaum mehr Kampfrichter als in Barcelona, aber das dortige Streckenprofil und die extralnage Schwimmstrecke mit anschließender 1,2 km langen Laufstrecke sorgten in Verbindung mit den sehr engen und unübersichtlichen Straßend dort halt dafür, dass trotz Massenstart sich keine leistungsverzerrenden GRuppen bilden konnten.
Natürlich passe ich meine Rennplanung den Realitäten im Triathlon an. ich hab zum Windschattenfahren eine klare Meinung, aber ich kann die Welt nicht aus den Angeln heben.
Vor drei jahren habe ich den Ostseeman mitgemacht. Eine großartige faire nicht überfüllte Langdistanz, für die man nicht weit reisen muss.
Wiesbaden letztes Jahr war (wegen der vielen Höhenmeter) auch noch erträglich, ebenso wie Wales in diesem Jahr.
Ich wäre doch komplett schizophren, wenn ich als mäßiger Schwimmer und überduchschnittlicher Radfahrer auf flachen, überfüllten Radstrecken wie in Mallorrca oder Barcelona melden würde oder gar generell eine Windschattenfreigabe fordern würde?
Mein Sohn ist ein erstklassiger Triathlet und hat neben Erfolgen bei den für sein Alter üblichen Draftingformaten auch das einzige Rennen mit Windschattenverbot, das er bisher bestritten hat mit größerem Abstand gewonnen, als er bei seinen Draftingrennen herausholen könnte, weil er eben auch sehr gut Radfahren kann.
Ich finde die Jugendrennen großartigen hochklassigen Sport, ebenso auch wie die Bundesligarennen und bin auch letztes Jahr zweimal in Draftingrennen (2. Bundeliga) gestartet, habe also keinerlei BErührungsängste. Die Liga-Draftingrennen haben Spaß gemacht, aber ich war natürlich wegen der Schwimmschwäche plazierungstechnisch schlechter als bei einem Windschattenfreien Rennen.
Ich habe auch nichts gegen Leute, die in Klagenfurt, Mallorca oder Barcelona starten. Jedere ist in seinen Entscheidungen frei. Schon mehrfach habe ich befreundeten Triathleten mit Laufstärke und Radschwäche z.B: Klagenfurt als für sie passendes Rennen empfohlen. Wenn du in Barcelona starten willst. Warum nicht. Du weißt wie das Rennen abläuft und was spielt es in der Praxis für eine Rolle, ob es dort eine faktische oderwie von dir gefordert offizielle Windschattenfeigabe gibt?
Der Flug nach Wales oder zum Ironman UK ist aber auch nicht teurer oder länger als der nach Spanien. Und Ostseeman oder Moritzburg sind im Vergleich dazu sowieso absolute Schnäppchen
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Ich kann dir komplett folgen, trotzdem bin ich mit dem aktuellen Zustand nicht zufrieden. Auch du hast dich der Schummelei schon angepasst, indem du dir die entsprechenden Wettkämpfe aussuchst oder meidest. Dass man das nach seinen Stärken und Schwächen macht, ist ja legitim. Aber in welcher Sportart noch, wählt man seine Teilnahme danach aus, ob dort beschissen wird oder nicht? Der Sport lebt doch nicht zuletzt davon, dass es Regeln gibt, die alle einhalten müssen, im Gegensatz zum echten Leben, in dem doch gern mal hier und da beschissen wird. Gerade das macht den Sport doch aus.