Zitat:
Zitat von Megalodon
Wieso ist das bei Profisportlern anders ??? Wieso haben die Werte am Anschlag ??? Ist das eine Komponente des Talents ? Sind die nachwievor alle voll ??
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Teils ist es natürliche Veranlagung, teils ist es Grenzwertdoping. Letzteres zeigen statistische Untersuchungen z.B. im Skilanglauf: Dort lagen die Werte vor 1989 in der Nähe des Bevölkerungsdurchschnitts (14-15). In den Neunziger Jahren maß man Jahr für Jahr höhere Werte, zuletzt im Schnitt 17 Gramm pro Deziliter. Seit 2001, als der Epo-Test da war, gingen die Werte wieder zurück.
Im Biathlon waren bei den Männern übrigens Werte bis 17.5 erlaubt, im Radsport bis 16.0.
Die Hämoglobinmenge ist von Athlet zu Athlet unterschiedlich veranlagt, deshalb gibt es Sondergenehmigungen für einige Sportler. Auf dem jeweiligen Niveau ist der Hb-Wert dann jedoch recht stabil und nur geringen Schwankungen unterworfen. Deshalb eignet sich der Wert, um Doping auf die Spur zu kommen. Allerdings muss man stets den individuellen Einzelfall prüfen, das macht die Sache heikel.
Dass man den Sportverbänden mit ihren Doping-Grenzwerten durchaus auf die Finger schauen muss, zeigt auch der
Fall von Claudia Pechstein: Unmittelbar nach Inkrafttreten ihrer umstrittenen Sperre änderte ihr Verband die Regeln und passte sie der WADA an, und zwar maßgeblich aufgrund der mit Pechstein gemachten Erfahrungen. Nach den neuen Regeln wäre sie nicht gesperrt worden. Trotzdem blieb das Urteil bestehen und Pechstein saß die Sperre ab.