Ich finde die Diskussion hier sehr interessant und erwäge, weiter daran teilzunehmen (hüstel). Zuvor möchte ich aber etwas zum Begriff des Antisemitismus im Titel dieses Threads loswerden:
1. Die Verfolgung und Diskriminierung von Menschen jüdischen Glaubens und/oder Abstammung finde ich zum Kotzen.
2. Insbesondere in Deutschland oder von Deutschland ausgehend ist jede Form von Antisemitismus absolut tabu.
3. Ich lehne jedoch auch das Gegenteil des Antisemitismus, den Semitismus, ab. So gut wie alle Geisteshaltungen und Dogmen, die auf die Silben "ismus" enden, sind mir mindestens suspekt, in vielen Fällen zuwider, und ich halte sie für falsch und schädlich. Darunter fallen beispielhaft der bereits genannte Antisemitismus ebenso wie dessen ideologisches Gegenteil, der Semitismus, der Katholizismus, der Islamismus und alle Formen von Fundamentalismus oder Anarchismus, daneben der Faschismus, der Kommunismus, der Kapitalismus, Sozialismus sowie deren Gegenteile und so weiter. Ismen stehen für einen religiösen oder ideologischen Dogmatismus, und damit für das Gegenteil von Wahrheit und Wahrhaftigkeit.
4. Auf der religiösen oder ideologischen Ebene finde ich sowohl die israelisch-jüdische als auch die palästinensisch-arabisch-islamische Seite ausgesprochen dämlich, und zwar im Sinne von Punkt 3.
5. Da ich gegen die semitische Religion eingestellt bin, ebenso wie gegen alle Religionen oder Ideologien, könnte man folgern, ich sei Antisemit. Das ist aber falsch, denn ich bin auch gegen den Antisemitismus. Es gibt also neben den Antonymen Semit – Antisemit noch eine dritte Haltung, die beide vorgenannten kritisiert und ablehnt. Genau das ist mein Standpunkt.
Sorry für den dozierenden Stil. Ich hoffte, er würde die gebotene Kürze in meine Ausführungen bringen, was jedoch nachweislich nicht geklappt hat. Aber jetzt hast Du’s geschafft!
Arne