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Interessant ist aber die Prozesstaktik.
Die Anklage wirft 3,5 Millionen auf, Hoeneß gesteht 18,5 Millonen.
Warum? Das soll wohl Glaubwürdigkeit erzeugen, Steuergerechtigkeit zu wollen? Im Fall einer Verurteilung schadet die höhere Summe wohl nur wenig, da sie ja bisher anscheinend unentdeckt war.
Hoeneß sagt, die Recherchen des Stern haben ihn nicht beeinflusst, sein eigener Verteidiger hält das für Blödsinn?
Kern des Prozesses ist nach jetzigem Stand ja nur die Wirksamkeit der Selbstanzeige. Daher ist klar, weshalb der Verteidiger darauf aus ist, diese Selbstanzeige als schlampig hinzustellen. Gleichzeitig kommt es bei einer Unwirksamkeit der Selbstanzeige natürlich schon darauf an, ob diese freiwillig oder unter Druck entstanden ist und prägt den Strafrahmen gewaltig.
Von daher - clever gemacht...
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