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Alt 08.02.2014, 18:46   #42
Rhing
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Registriert seit: 22.12.2006
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Zitat:
Zitat von Necon Beitrag anzeigen
Da hast du Recht, aber andererseits warum sollte man viele Gehaltsstufen haben? Kann ein Lehrer nach 20 Jahren mehr als nach 10 oder 5 Jahren? Soll er mehr bekommen nur weil er langsam Alt und Grau wird?
Wenn ich in der Wirtschaft (in die ich hoffentlich bald komme) mehr Geld will, muss ich mehr leisten und meist auch mehr Verantwortung übernehmen. Wie soll man das bei Lehrer realisieren ein Deutsch und Englisch Lehrer wird wohl keine Chance haben mehr Verantwortung zu übernehmen und auch die Fortbildung an sich gestaltet sich im Bezug auf die fachliche Kompetenz eher schwer (Vorausgesetzt sie können Deutsch und Englisch fließend und auf hohen Niveua). ...
Mehr Verantwortung bzw. besseres Können liegt m.E. weniger in fachlicher Weiterbildung. Englisch werden sie wohl alle ganz gut können, Deitsch a , sogoar in Österreich und Bayern, un ooch in Kölle oder Bonn. Ich denke aber schon, dass ein - engagierter - Lehrer nach 5-10 Jahren seine Technik deutlich verbessert hat, eine Klasse zu "bändigen". Da lagen jedenfalls meine größten Schwierigkeiten, als ich Rechtkundeunterricht an ner Hauptschule gegeben habe. Fachlich behaupte ich mal, dass mir nach ca. 20 Berufsjahren als Rechtsanwalt schon genug untergekommen ist, um den Unterricht durchzuziehen. "Begleitetes Fahren" vor dem Führerschein ist bei den 17-jährigen auch gut angekommen und auch andere Themen aus der aktuellen Politik mit Bezug zum GG.

Trotzdem hält so was die Schüler immer nur ne gewisse Zeit beim Thema. Und da muss ich einfach sagen, fehlte mir die allgemeine pädagogische Qualifikation, oder wie immer man die fehlende Fähigkeit bezeichnen will, ne gewisse Ruhe in die Klasse zu bringen. Dabei war das zwar ne Hauptschule, aber Recht war freiwillig und das war nicht in nem Bonner Problemviertel sondern in ner Kleinstadt hier im Rheinland, also sicher optimale Voraussetzungen. Meinen Respekt vor dem Lehrerberuf hat das jedenfalls deutlich erhöht.

Die Kurve wird natürlich deutlich flacher. Wer mal 10 Jahre Praxis hinter sich hat, hat's gelernt oder ist dran kaputt gegangen. Da gibt's dann nicht mehr viel dazuzulernen. Ich denke auch, dass die motivierende Bedeutung von Geld überschätzt wird. Nach nem halben Jahr ist das erhöhte Gehalt normal und da motiviert kein EUR mehr. Ne, Motivation muss woanders herkommen. Arbeiten als Team z.B. Dass die geänderte Situation in den Schulen und die Verlagerung von grundlegenden Erziehungsaufgaben in die Schule (wo sie nicht hingehören und wo sie auch nicht "nachgeholt" werden können) zu Demotivation beiträgt, ist für mich ziemlich klar.

Ansonsten gibt's halt natürlich große Unterschiede zwischen den Menschen, also auch zwischen Lehrern. Is wie im richtigen Leben, es gibt engagierte und Drückeberger. Die Sanktionsmöglichkeiten in der "freien Wirtschaft" sind natürlich einschneidender, aber jetzt mal ehrlich: Auch in Großunternehmen gibt's genug Verpi...Positionen und es gibt Typen, die haben's einfach drauf. Satz mit 10 "a's": Alle anfallenden Arbeiten auf andere abschieben, anschließend anscheißen, aber anständig.

Was mir aber tierisch auf den Keks geht, ist, dass "die Beamten" meinen, mit ihnen würde "umgesprungen", sie hättens ganz besonders schwer etc. Ich hab 8 Jahre als Angestellter in nem staatsnahen Unternehmen gearbeitet, in dem auch reichlich Beamte tätig waren und kann nur sagen: Jungs, wenn ihr meint, das sei "draußen" anders, habt ihr euch so was von geschnitten. Mit einem Unterschied: da kommen noch die ganz elementare Sorgen dazu, Sorgen um den Job, um das Bestehen der Firma und, dass die Kohle reinkommt, um Haus oder Wohnung abzubezahlen.

Das scheint sich nun allerdings auch zu ändern. Haben ja hier schon einige gepostet und ich kenn das auch aus dem (Sport-)Bekanntenkreis. Befristete Verträge für's Halbjahr oder Schuljahr. Klar, dass die Motivationsprobleme haben und das geht natürlich nicht. Ist aber leider "normal". Ist in anderen Berufen nicht anders. Da muss man auch die ersten Jahre durch.
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