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Zitat von Adept
Mich schränkt nicht das Virus ein, sondern die (seit Monaten) massiven Massnahmen, die auch noch keinem Konzept folgen und nicht wissenschaftlich eindeutig belegt sind.
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Das sehe ich ähnlich: die Einschränkungen durch das Virus (gebotene Vorsicht) sind vernachlässigbar im Vergleich zu den Einschränkungen durch viele uvnerhältnismäßigen, inkonsequenten Maßnahmen mit häufig fraglicher Wirksamkeit (siehe Gerichtsurteil). Was mich aber noch viel mehr bedrückt ist das Ausmaß der Folgeschäden der Maßnahmen, die aktuell noch oft verdeckt werden, aber langfristige Folgen haben werden.
Nur ein Beispiel, was mich aktuell auf die Palme bringt: Die Lebenshilfe in unserer Region hat eine großartige Struktur aufgebaut, um Behinderte im Alltag zu begleiten, ihen Arbeit und Wohnen zu bieten, ihre Integration zu fördern und ihnen Lebensinhalte (auch Freizeit) zu bieten. Seit über einem Jahr geht wegen der Vorschriften gar nichts, (außer letzten Sommer, wo sie zeigen konnten, daß sie sehr wohl gute Konzepte umsetzen können, um bei minimaler Infektionsgefahr ihre Angebote weiterzuführen. Inzwischen haben sie aber ihre finanziellen Reserven aufgebraucht, und Mitarbeiter verlassen in Scharen das sinkende Schiff. Sie schaffen gerade noch ihre Werkstätten und Wohnheime zu erhalten. Deshalb können sie für den Sommer nicht mal für den Fall einer Normalisierung etwas an Freizeitprogrammen anbieten (Brief kam soeben); unsere behinderten Kinder und jungen Erwachsenen müssen wohl noch ein weiteres Jahr oder länger in sozialer Isolation leben (für die ist das nicht so cool, wie für die "Helden" aus dem berüchtigten Video). Mal sehen, wann die ersten aus den Lebenshilfe-Wohnheimen zu den Eltern heimgeschickt werden, weil die Betreuung nciht mehr gewährleistet ist (in Altersheimen gibt es schon solche Ansätze...) Das, was hier an Strukturen sinnlos vernichtet wurde und noch wird, braucht u.U. viele Jahre, um wieder neu zu entstehen. Und das geschieht an vielen Stellen.
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Zitat von Adept
Das Virus schränkt mich nicht ein, weil ich die (einfachen) Vorsichtsmassnahmen eigenverantwortlich und freiwillig einhalte.
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Natürlich schränken die mich auch ein - wenn ich aber mit entsprechenden und angemessenen Maßnahmen das Leben weiter leben kann, nehme ich sie gerne in Kauf. Schade, daß ich keine Zweitwohnung in Tübingen habe, oder in Texas.
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Zitat von deirflu
Was ist dein Gegenvorschlag? Keine Maßnahmen und alles einfach laufen lassen wäre wohl auch nicht besser, oder?
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Zum x-ten Male: Gegenvorschlag ist, Leben in möglichst vielen Facetten durch Einsatz von Schutzmaßnahmen ermöglichen (s. Tübingen, Impfung, Test, Maske, Abstand - wir haben reichlich Werkzeuge), statt das unmögliche Ziel der "Kontrolle über das Virus" um einen sehr hohen Preis anzustreben.