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Alt 15.09.2018, 09:16   #408
Hütchen
Szenekenner
 
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Registriert seit: 15.11.2012
Beiträge: 182
Wenn Brot schmieren auf einmal...

.....zur Herausforderung wird...oder auch "Alles wieder auf Null"...

Moin, moin, ich wollte mal ein kleines Lebenszeichen abgeben. Vielen lieben Dank für eure Posts, ich muss beim Lesen immer noch das ein oder andere Tränchen verdrücken...

Zwei Wochen ist es nun her, als das Schicksal einen anderen Plan hatte als ich. Nach einem schlimmen Radcrash fand ich mich das erste Mal in meinem Leben in einem Krankenwagen und im Krankenhaus wieder. Direkt nach der Narkose fragte ich den Arzt ob ich dann jetzt auch nach Hause könnte. Er schob es vermutlich auf die Medikamente und meinte nur "in ihrem jetzigen Zustand eher nicht".....In meinem grenzenlosen Optimismus glaubte ich noch ich könnte nach zwei, drei Wochen Schiene wieder dort anfangen wo ich aufhörte. Die Ärzte brachten mich jedoch schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Nun habe ich das volle Programm gebucht: OP, Armschiene für ca 8 Wochen, 3x Woche Physio, Reha, ca 3 Monate Arbeitsausfall...

Die Op ist soweit gut verlaufen. Die Bänder wurden mit Schrauben am Knochen befestigt. Die Nähte verheilen gut und Mittwoch werden die Fäden gezogen. Ich habe eine Schiene am Arm in der ich mich aktuell passiv in einem Bewegungsradius von 90 % Beugung zu 30% Streckung bewegen darf. Das ist harte Arbeit, klappt aber schon ganz gut. Die Schmerzen sind unterschiedlich, lassen sich aber mit starken Medikamentendosen meist im Schach halten.. Ich versuche hier grad langsam runterzufahren, da ich Tabletten wirklich hasse.

Zudem versuche ich das Ganze "anzunehmen", wie die Apothekerin mir nahelegte, nachdem ich sie fragte ob ich mit Entwässerungstee meine doppelt so dicke Hand beschleunigend auf Normalgröße bekäme... nein, ich soll "Annehmen" und auf meine Lymphdrainagetermine warten. Ich gebe zu Geduld war noch nie meine Stärke und es fällt schwer "anzunehmen" und "abzuwarten" in einem sonst bisher immer durchgetacketen, durchgeplanten, nie Zeithabendem Leben. Aber ich versuche es... wirklich!

Natürlich bin ich unendlich traurig, dass ich erneut bei Null anfange. Das habe ich schon so oft durch in den letzten Jahren, das ich mich die Tage wirklich fragte ob nun das Mal gekommen wäre, wo ich einfach keine Lust mehr darauf habe wieder aufzustehen. Ob ich alles an den Nagel hänge. Mich lässt aktuell auch der Sturz nicht mehr schlafen, die ersten Tage war noch alles gut, aber dann wurde es immer schlimmer. Immer wieder sehe ich in einer Dauerschleife den Crash vor mir, wie ich Steffen stürzen sehe, selbst bremse, mit 30kmh auf den Vordermann auffahre, wie ich Stürze, wie der Arm wegknickt, wie ich Schreie... Ich weiß aktuell nicht wann ich wieder aufs Rad steige. Vielleicht mache ich auch ein Läuferjahr um den Kopf frei zu bekommen. Der Ironman Hamburg ist zumindest in weiter Ferne, denn es wird ein langer Weg bis ich mich wieder "normal" bewegen kann.

Ich weiß es gibt viel schlimmere Schicksale im Leben und auch mein Sturz hätte weitaus schlimmer enden können, von daher versuche ich "anzunehmen", was bleibt mir auch anderes übrig, das ist gerade mein Schicksal, mein Leben.

Alles Liebe vom
"Robohütchen"
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