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Zitat von keko#
Bestes Beispiel ist doch die Sperrung von Trump bei Twitter. Wurde Mark Zuckerberg demokratisch gewählt? Ist er für dich oder mich überhaupt wählbar? Im Falle von Trump mag man das vielleicht berechtigterweise noch gut finden. Wenn aber ein Trump gesperrt wird, kann es jeden erwischen. Hier verschiebt sich ganz klar die Macht von den Parlamenten zu einem Techkonzern. Offensichtlicher geht es doch kaum noch.
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Das sehe ich auch etwas anders. Die Sperrung Trumps passt in den aktuellen Zeitgeist, nach dem bestimmte Ausprägungen von Diskriminierung unter der Flagge der Vertragsfreiheit als gerechtfertigt angesehen werden, weil es die moralisch ausgestoßenen trifft. Es ist das Gleiche wie der Ausschluß von AfD-Mitgliedern oder Wählern aus Sportvereinen, Ausschluß von Ungeimpften von Veranstaltungen, etc. Es wird dazu damit argumentiert, daß sie doch alle eine Alternative haben, oder eben ihre falsche Haltung/Meinung aufgeben sollen. Z.B. Trump hat ja auch tatsächlich genügend Möglichkeiten, seine Meinung zu verbreiten, wenn er will, andere haben es nicht so leicht. Wenn aber z.B. ein junges Startup eben keine Ü60-Mitarbeiter einstellen will, weil der nicht ins Team passt, darf das ja nicht ausgesprochen werden, das wäre ja Diskriminierung, und andere möchten ihr Mädel in den Knabenchor hineinklagen. Das alles hat nur insofern mit Machtverlust der Parlamente zu tun, als sie nicht mutig genug sind, für wirklich gleiche Rechte für alle und für das Recht auf Unterschiedlichkeit einzutreten. Und die Macht verschieb sich nicht speziell zu Tech-Konzernen, sondern zu einer lauten hypermoralisierenden Minderheit (die auch viele Tech-Konzerne beherrschen, das mag sein, aber vor allem einen großen Teil der Medien beherrscht, was entscheidender ist).