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Alt 11.09.2021, 16:49   #3150
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
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Nach dem Chiemsee ist vor dem Chiemsee

Zitat:
Zitat von schnodo Beitrag anzeigen
Ich werde im Chiemsee mit großer Anmut viereinhalb Kilometer lang das gesamte angsterfüllte Feld vor mir her treiben.
Die Prognose war gar nicht so schlecht, nur mit der Anmut wurde es leider nix und Angst hatte vermutlich auch nur ich...

Mit etwas Verspätung und damit ich es nicht ganz vergesse, hier ein paar Worte zum Chiemsee-Langstreckenschwimmen über 4,5 km, das am selben Tag stattfand wie die Challenge Roth: Am 5. September.

Ich bin bereits am Freitag angefahren, um das Wochenende mit einigen Mitgliedern unserer SaSch-Selbsthilfegruppe, zu denen auch bellamartha, TiJoe und triconer aus dem Forum gehören, das Wochende zu verbringen. Die Anfahrt war ermüdend, ständig Staus. Letztendlich kam ich dann aber doch in unserer rustikalen Unterkunft in Bergen an und wir verbrachten den Abend in einer akzeptablen Pizzeria unweit der Behausung.

Der Plan für den nächsten Vormittag war, das Freibad in Bergen zu besuchen. Das Wetter war hervorragend. Weniger hervorragend war, dass das Bad nicht geöffnet hatte. Es gab keinerlei Hinweis auf den Grund und so zogen wir unverrichteter Dinge von dannen, nachdem wir beschlossen hatten, nicht den Bürgermeister anzurufen wie uns von einer Einheimischen geraten wurde.

Meine Chance auf ein wenig Wassergewöhnung, nachdem ich durch eine unglückliche Aneinanderreihung gesundheitsbedingter Schwimmverbote, gefolgt von viel Arbeit, seit Wochen überhaupt nicht mehr im Wasser war, hatte sich in Luft aufgelöst. Der Wettkampf würde also mein erstes Schwimmen sein. Keine beruhigenden Aussichten. Andererseits vielleicht auch besser so. Das Schwimmen im Bad hätte mich vielleicht noch unruhiger gemacht angesichts komplett fehlender Fitness und zerbröselnder Schwimmtechnik.

Wir beschlossen also, stattdessen mit der Seilbahn auf den Hochfelln zu fahren und uns den Chiemsee von oben anzuschauen. Die Aussicht war sehr schön, aber fürs nächste Mal merke ich mir vor, eine Jacke mitzunehmen.


Bildinhalt: Blick auf den Chiemsee

Danach haben wir einen Abstecher zur Chiemgau-Trailrun-Expo gemacht. Anderswo gälte bereits die Distanz zwischen Parkplatz und Expo-Gelände als Ausdauerevent. Hafu und Heifu haben wir dann am Samstag auch noch besucht und sind bei denen im Garten gesessen. Sehr nett! Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft!


Bildinhalt: Gruppenfoto auf dem Hochfelln

Danach Startunterlagen abholen, einige Bekannte treffen, und schließlich Abendessen im Sonnenhof in Übersee. Wir haben beschlossen, nachdem wir den gleichen Fehler wie letztes Jahr gemacht haben, in unserer WhatsApp-Chiemsee-Gruppeninfo einzutragen, dass wir nächstes Jahr definitiv nicht mehr dort essen wollen.

Meine Nervosität am Renntag hielt sich in Grenzen, denn ich wusste bereits, dass nicht viel rumkommen wird und mich eine Quälerei erwartet. TiJoe war wie gewohnt die Ruhe selbst.


Bildinhalt: Bootsfahrt zum Start auf der Fraueninsel

Zum Glück hatte ich keine Ahnung wie schlimm es tatsächlich werden würde. Der Start war grausam. Zum ersten Mal wieder im Wasser und dann gleich Massenstart. Letztes Jahr wurde wegen der Pandemie in Gruppen gestartet. Ich fand überhaupt keinen Rhythmus und hatte mich so blöd platziert, dass das halbe Feld über mich drüber geschwommen ist. Nach 200 oder 300 m musste ich mich dann erstmal auf den Rücken legen und mich sammeln, während ich mir überlegte, warum ich mir das antue.

Dann habe ich mich zwei Kilometer eingeschwommen und konnte immerhin feststellen, dass ich durch ungleichmäßige Rotation und ausschließliche Linksatmung meine rechte Schulter belaste. Nach 3 km war ich endlich so ruhig, dass ich auf schulterschonende Dreieratmung umschalten konnte und bin auf dem letzten Kilometer tatsächlich "zügig" geschwommen, auch wenn der Tank ziemlich leer war und ich es sehr anstrengend fand, das Wasser nicht durchrutschen zu lassen.

Der Rest der Truppe – bellamartha und ihr Liebster, sowie triconer und TiJoe – ist toll ins Ziel gekommen, alle ohne nennenswerte Vorbereitung. Wie es sich gehört, bin ich im flachen Wasser auf Delphin-Hechtsprünge umgeschwenkt und wurde von den anderen mit lautem Geschrei empfangen, so dass ich Jubelposen abgeliefert habe als hätte ich das Rennen gewonnen. Durchs Posieren fürs Fotoalbum konnten von hinten fast noch einige Schwimmer aufschließen, weshalb ich dann nach einiger Zeit doch noch schnell über die Zeitmessmatte gehuscht bin.


Bildinhalt: Zumindest die Heldenposen funktionieren

Das Schwimmen war erwartungsgemäß – obwohl ich auf ein Wunder gehofft hatte, um unter anderthalb Stunden zu bleiben. Ich habe etwas über 1 Stunde und 33 Minuten gebraucht, um ins Ziel zu kommen, 9 Minuten langsamer als letztes Jahr.

Vielleicht hat neben der fehlenden Übung auch der Blumenstrauß an Impfstoffen, den mir meine Hausärztin zur Auffrischung verabreicht hat, dazu beigetragen, dass ich elend zu kämpfen hatte. Ich fürchte allerdings, dass es tatsächlich die lange Untätigkeit war. Ich übe zwar sonst immer nur, aber regelmäßiges Schwimmen macht halt doch einen großen Unterschied.

Insgesamt war es ein ganz wunderbares Wochenende (abgesehen von den Staus auf der Hin- und Rückfahrt) mit vielen ganz hervorragend angenehmen Menschen. Dementsprechend habe ich mir vom Schwager als Geburtstagsgeschenk den Start für nächstes Jahr gewünscht. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, ernsthaft dafür zu trainieren. Ja, das schmutzige Wort!

Den Anfang mache ich, nach der nächsten erzwungenen Schwimmpause, die ich gerade durchlebe, am 3. Oktober mit einem Swim Performance Camp in Karlsruhe und Ende Januar fliege ich für eine Woche nach Teneriffa für ein Schwimmcamp bei Holger Lüning im T3. Zumindest ist das der Plan; den hatte ich für April 2020 schon und man weiß ja (oder kann es sich denken), wie das ausgegangen ist.
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Geändert von schnodo (11.09.2021 um 21:30 Uhr). Grund: Formulierung, Zeichensetzung
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