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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 01.12.2022, 16:06   #8657
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.211
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wir haben auch Gemeinsamkeiten; beispielsweise glauben wir beide nicht an das Erreichen des 1.5- oder 2.0°-Ziels.
Soweit einverstanden. Der Unterschied zwischen uns besteht in der Einschätzung, ob dies überhaupt ein wesentliches oder sinnvolles Ziel menschlichen Handelns sein sollte; für mich ist sowas ein völlig müßiges Ziel, wie auch die Vorstellung, das Leben der ganzen Menschheit in ihrer Vielfalt auf ein Ziel auszurichten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Folglich reden wir nicht über die damit verbundenen, vergleichsweise läppischen Szenarien für die Zukunft. Sondern über die Folgen einer erheblich stärkeren globalen Erwärmung.
Ja, überhaupt darüber, wie stark die globale Erwärmung in Zukunft sein wird (weiß keiner, Modelle haben extreme Streuung), und wie schwer die Folgen des Klimawandels überhaupt werden können, bzw. inwieweit Änderungen der Lebensumstände auch ohne Klimawandel auftreten und zu bewältigen sind (wir haben ein Werkzeug - CO2-Reduktion, das ist der Hammer, mit dem alle Probleme angegangen werden, das finde ich zu eindimensional).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es geht beim Klimawandel nicht um ein paar kleine Inseln, deren Landmasse etwas verringert würde. Von der Anhebung des Meeresspiegels sind viele hundert Millionen Menschen betroffen, da die Küstenregionen dicht besiedelt sind.
Richtig. Dann ist es aber unseriös bis kontraproduktiv, mit plakativen, aber falschen Fallbeispielen wie Tuvalu "Werbung" für die Sache zu machen. Tatsache ist aber auch, daß dies kein plötzliches Problem ist, und es reichlich Möglichkeiten gibt, dagegen vorzugehen, bzw. die Menschheit auch immer Lösungen dafür angestrebt hat; neben Holland ist als aktuelles Extrembeispiel die geplante Verlegung von Jakarta anzuführen. Menschen sind schon immer weitergezogen, wenn die Wohnbedingungen problematisch wurden. Teuer, schmerzhaft, aber Teil des "Kreislaufs der Natur", und nicht durch CO2-Minderung abwendbar. ich finde das nicht Verniedlichung, sondern sich den Tatsachen stellen, und gegenzuhalten, statt die ganze Menschheit zu Lebenswandel-Änderungen zu verpflichten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Dazu kommen Extremwetterereignisse, wie Fluten und Stürme, die sich in ihrer Häufigkeit vervielfachen. Anderswo werden jahrelange Dürren die Nahrungsproduktion beeinträchtigen, was Wanderungsbewegungen der Bevölkerung auslösen wird, vor allem in Indien und Afrika.
Sogar über die Häufung von Extremwetter-Ereignissen herrscht keine Einigkeit, bisher ist m.W. keine "Vervielfachung" erfasst, höchstens eine leicht Erhöhung in manchen Regionen. Ebenso stieg die Vegetation global seit der Klimaerwärmung an, weil es gut für die Pflanzen ist. Trotz lokaler Dürren sind die Chancen, die Menschheit global gut zu ernähren, bei wärmerem Klima besser. Katastropherszenarien für die Zukunft finde ich hier auch weniger hilfreich, als darauf zu schauen, welche Chancen man nutzen kann (Umstellung auf andere Nutzpflanzen, andere Methoden, Änderung der Anbaugebiete, ...).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Im Unterschied zur obigen Parallele vom "Stausee und dem Dorf"
Hier ging es mir um die Doppelmoral: Wir sind bereit, vielen Menschen im eigenen Land konkret und direkt Schaden zuzufügen für ein "hohes Gut", und gleichzeitig vergießt man Krokodilstränen über potentielle, nicht mal sicher eintretende Risiken weit weit weg, für dessen Eintreten wir nicht mal wissen, wie groß unser Einfluß ist.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
gibt es beim Klimawandel ein starkes Missverhältnis zwischen den Emissionen des globalen Nordens und den Folgen für den globalen Süden.
Das klingt halt so, als ob die Emissionen das einzige sind, was der "globale Norden" dem "globalen Süden" bringt. Daß diese Emissionen eine Wirtschaft ermöglichen, die genug Überschüsse produziert, um den Wohlstand auch im globalen Süden langsam anzuheben, daß der globale Norden mit seiner Medizin den gesundheitszustand des globalen Südens erheblich gebessert hat, ist ein meßbarer Wert, im Gegensatz zu den spekulativen, nur begrenzt quantifizierbaren Langzeitproblemen durch den Klimawandel. Wäre interessant, wie die Menschen im globalen Süden wählen würden, wenn wir sagen, wir drehen die Zeit zurück, schaffen keine industrielle Revolution im Norden, erzeugen keine Emissionen, aber auch keine Werte und Güter, die davon in den Süden gewandert sind. Wie viele fänden das gut?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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