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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lionel Sanders - Lionel wer?
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Alt 02.01.2021, 17:47   #1537
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
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Stop Sucking at Swimming

Seit Heiligabend gibt es eine neue Episode, mit dem Fokus aufs Schwimmen.

Es ist off season und Lionel hat Probleme mit dem Aufstehen um 7:40 Uhr und schindet im Gespräch mit Talbot Cox noch eine Viertelstunde raus. Dann macht er sich auch den Weg zum dritten Tag der "stop sucking at swimming" Serie, was ich mal frei mit "weniger beschissen schwimmen" übersetze.

Morgens schwimmen - die zwei Dinge im Leben, die Lionel am wenigsten gerne mag. Es schein ziemlich frisch zu sein in Tucson, morgens niedrig einstellig sehe ich gerade bei Google. Da brennen die wenigsten darauf, im Freibad ins Becken zu steigen. Heather Jackson ist auch da. Zum Glück steht "Jackson" auf der Badekappe, sonst hätte ich mich wieder stundenlang geärgert, dass mir der Name nicht einfällt.


Bildinhalt: Heather Jackson vorm Schwimmen

Sein neuer Schwimmcoach ist Justin "Yup Yup!" Slade. Er und seine Frau Amy sind auch die Eigentümer des La Cueva Aquatic Center.

Es werden Zeiten ins Becken gerufen, man sieht Sculling-Drills mit Schnorchel. Lionels Schulterbeweglichkeit ist unterirdisch, seine Rollwenden auch. Das scheint auch Justin so zu sehen; er versucht pantomimisch, Lionel zur Optimierung seiner Wendetechnik anzuleiten. Später sieht man noch Rückwärts-Kraulversuche mit Schnorchel und Pull Buoy. Wer es schon mal versucht hat, weiß, wie frustrierend das sein kann. Mein Mitgefühl hat er.


Bildinhalt: Lionel Sanders krault rückwärts

Nach dem Training schlüpft Lionel nass in seine Klamotten. Wieder zuhause erläutert er, worum es überhaupt geht. Der wesentliche Unterschied zu seinen sonstigen Schwimmeinheiten ist, dass er mit anderen Leuten schwimmt und unter konstanter Anleitung.

Lionel meint, dass er sich auch bisher schon aufs Schwimmen konzentriert hat und oft geschwommen ist und hart an sich gearbeitet hat. Allerdings waren seine Umfänge nicht sehr hoch. (Nun scheint er immer eine Stunde zu schwimmen, irgendwas jenseits der 4000 Yards; kann man nicht genau sagen, weil die Form Goggles die Distanz bei Drills nicht erfassen.)

Was aber definitiv gefehlt hat, war konstantes Feedback. Er bekam schon früher bei gelegentlichen Treffen mit z.B. Gerry Rodrigues sehr viel gutes Feedback, das aber viel zu sporadisch um effektiv zu sein. Eigentlich hatte er 2018 vor, nach Los Angeles zu ziehen, um enger mit Gerry Rodrigues arbeiten zu können, musste aber feststellen, dass er sich in einer großen Stadt nicht wohl fühlt, weshalb das Projekt seinerzeit auch ziemlich sang- und klanglos beendet wurde.

In Tucson fühlt er sich deutlich wohler. Schwimmen in der Gruppe ist ein zusätzlicher Ansporn und weil der der schlechteste Schwimmer der Gruppe ist bekommt er das meiste Feedback. Er schwimmt deutlich länger als sonst.

Er ist begeistert von seinen neuen Coach, der sehr umgänglich zu sein scheint und effektiv kommuniziert. Und besonders als schlechter Schwimmer möchte man vielleicht eher keinen Coach, von dem man angeschrien wird, wie kacke man performt. Das erledigt Lionel bereits im ständigen Selbstgespräch.

Lionel sieht seinen limitierenden Faktor darin, dass er versucht, Schwimmen so zu trainieren wie Laufen und Radfahren, wo er den Fortschritt durch sehr, sehr große Anstrengung erreicht. Und es ist wohl so, dass dieses für ihn nicht fassbare Wassergefühl sich nicht einstellt, wenn man dem Wasser gegenüber brutal ist. Fast das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Die besten Schwimmer haben einen fantastischen Halt im Wasser und eine beeindruckende Zugfrequenz, sind dabei aber sehr gefühlvoll. Für jemanden, der mit Laufen aufwuchs, macht das überhaupt keinen Sinn. Wie kann man gleichzeitig sanft und schnell sein?

Lionel scheitert schon daran, sich eine Vorstellung machen, welches Gefühl er überhaupt sucht. Justin Slade hat das Talent, ihm eine Idee davon zu vermitteln und das ist aus Lionels Sicht die Basis. So stoppt er z.B. Lionel und sagt ihm, dass er aufhören muss, dem Wasser gegenüber gewalttätig zu sein, dass er sanft zum Wasser sein soll. Aber dennoch mit hoher Frequenz.

Talbot Cox fragt Justin, wie es mit Lionel vorangeht. "Ooooh, wir sind erst am Anfang", ist die Antwort. Momentan versucht er immer noch, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wo Lionel steht. Er meint, das Lionel ein besserer Schwimmer ist als er selbst von sich denkt. Sie werden es schon richten.


Bildinhalt: Justin Slade, Lionel Sanders neuer Schwimmtrainer

Lionel erzählt davon, dass bei den Übungen technische Defizite und grauenhafte Balance zu Tage getreten sind. Ein großer Schwerpunkt wird wohl auf Körpergefühl und Balance liegen.

Lionel schwimmt fünfmal pro Woche, zwei Einzelstunden, den Rest in der Gruppe. Er meint, dass er einige gute Anlagen mitbringt und in den nächsten Monaten werden sie herausfinden, ob seine positive Selbsteinschätzung zutrifft.

Er meint, dass sein Coach nicht mit dem "stop sucking at swimming" Motto glücklich sein wird. Viele Trainer denken, man solle sich selbst gegenüber keine so negative Haltung einnehmen. Aber Lionel weiß natürlich, dass man auf verschiedenen Ebenen beschissen sein kein. Verglichen mit seinen Triathlonkollegen oder Schwimmern ist er beschissen, aber bezogen auf die Gesamtheit aller Menschen, die schwimmen, ist er kein furchtbarer Schwimmer. Das Motto ist also eher humoristisch zu sehen und man solle sich daran gewöhnen.

Er wird die GoPro oft mitnehmen um seine Gedanken und Gefühle zeitnah protokollieren zu können, weil er denkt, dass es viele Menschen gibt, die einen ähnlichen Weg beschreiten, was das Schwimmen angeht. Er möchte herausfinden, ob er als Erwachsener mit fast 33 Jahren und schlechter Beweglichkeit auf für ein Profifeld respektable Schwimmzeiten kommen kann.

Seine Einheiten kann man sich ansehen und kommentieren (es braucht die App von Form Goggles dazu, wenn ich es richtig sehe). Nur Cameron Wurf darf nicht kommentieren, schiebt Talbot Cox nach. Lionel: "Oh, nein, der nicht!"
Der sei auch ein beschissener Schwimmer, aber nicht ganz so schlimm wie er selbst, sagt Lionel lachend.

PS: Sein Aufruf, zu kommentieren, hat gefruchtet. "You suck jackass!" hatte er als möglichen Kommentar angeführt und genau das haben ca. 60 Leute geschrieben, wie er im Rückblick auf 2020 vom 1. Januar erzählt.

PPS: Ich kann mit täuschen, aber mir scheint, damit bezieht er sich auf einen der großen Filmklassiker der Sportgeschichte: Happy Gilmore.


Er möchte in zehn Monaten so weit sein, dass er von sich selbst sagen kann, dass er kein schlechter Schwimmer mehr ist und jederzeit glatte 24 Minuten auf der Halbdistanz schwimmen kann.

Erin und Lionel wollen ein Haus kaufen, weil sie in den letzten zwei Jahren viel Geld für Miete ausgegeben haben. Es ist nicht einfach, etwas Geeignetes zu finden. Talbot wird zur Besichtigung mitgenommen, weil sie wissen, dass er sich das nächste halbe Jahr bei ihnen durchschnorren wird und sie möchten sichergehen, dass er sich wohl fühlt.

Das Haus muss eine pain caive haben und genügend Zimmer, so dass auch mal befreundete Athleten, die zum gemeinsamen Training angereist sind, übernachten können. Außerdem braucht Talbot sein Zimmer.

Talbot fragt, ob er etwas für sechs oder sieben Millionen kaufen will. Lionel antwortet, das sei mit seinem Vermögen laut Google überhaupt kein Problem, aber tatsächlich ist er leider weit davon entfernt. Es wird also billiger werden müssen...
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Geändert von schnodo (02.01.2021 um 22:01 Uhr). Grund: Link ergänzt, Nachtrag, Grammatik
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