Zitat:
Zitat von Hafu
Ich musste gestern übrigens beim Joggen an dich denken, als ich einen Podcast ( Sicherheitshalber) , in dem ein österreichischer Offizier eine sehr interessante Analyse der erstaunlichen Fehlleistungen des russischen Militärs in diesem Konflikt versuchte,zumindest in der ersten Hälfte des Podcasts.
Es ging da viel um militärische Basics (von denen mir vieles nicht geläufig ist), wie z.B. Mindestabstände, die mit Munition beladene LKWs zu anderen Fahrzeugen in Kolonnen eigentlich halten müssten, berechenbare (und offensichtlich immensen) Artilleriemunitionsbedarf in Gefechten bzw.Treibstoffbedarf von Kampfflugzeugen (beides Bereiche, in denen das russische Militär in diesem Bereich wiederholt in Mangelsituationen gelaufen waren, die mit gewissenhafter Logistikplanung vermeidbar gewesen wären) und Unterschiede in westlicher und russischer Militärausbildung.
Ein Teil der russischen Probleme liegt wohl auch an simplen Instandsetzungsproblemen. Die Russen haben -wohl auch in der Erwartung eines extrem kurzen Krieges- fast keine mobilen Werkstätten dabei (zumal sie ja auch direkt aus einem zeitlich befristeten Manöver heraus angriffen), so dass simple Wartungsoperationen wie Schmiermittelwechsel, Kettengliedreparaturen und vieles mehr nicht vor Ort ausgeführt werden können und die extrem hohe technische Ausfallquote von Panzern und sonstigem schweren Gerät miterklären.
|
Werde mir das anhören, für Zivilisten kaum vorstellbar, aber der Teufel steckt genau in diesen Details, die man als Kommandant antizipieren muss.
Die Ausbildung zum Offizier ist daher auch darauf ausgerichtet das die Offiziersanwärter den Blick für das Detail lernen und auch verstehen was ihre Befehle dann auslösen. Es ist zB ein winziges Detail ob abends beim MG das Nachtsichtvisier aufgeklappt ist oder nicht, das kann entscheidend sein und das musst du alles persönlich kontrollieren als Kommandant ist kein Misstrauen sondern Wahrnehmen der Verantwortung
Beim Mot March kann ich genau ausrechnen wie lange die Kolonne sein wird und wann der erste losfahren muss damit der letzte zum Zeitpunkt x eintrifft, das ist der Job. Ab Bataillon gibt es dafür den Kraftfahroffizier
Den Munitionsbedarf kann ich Ermitteln in dem ich plane was die Feuerunterstützung wann schiessen muss und wie lange, da kann ich sogar festlegen welche Granaten und welche Zünder plus Reserve und mehr geht nicht mit, detto Spritverbrauch. Ab Bataillon macht das der Stabsoffizier 4 kurz S4 der für die Versorgung zuständig ist