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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Kurbellänge im Triathlon - Probanden für Studie in München gesucht!
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Alt 15.11.2019, 09:20   #50
Bike-Felix
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Registriert seit: 26.11.2014
Ort: München
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Ergebnisse

Lange genug hat es gedauert - hier findet ihr nun meine zentralen Ergebnisse:

1.1 Zusammenfassung

Hintergrund: Aktuelle Daten zeigen, dass die Unterschiede zwischen verschiedenen Kurbellängen für die maximale Leistung gering und für die Sauerstoffaufnahme (VO2) nicht signifikant sind. Ein enger Hüftwinkel auf dem Triathlonrad wird mit zunehmenden aerodynamischen Gewinnen sowie abnehmender Effizienz assoziiert. Vaskuläre Probleme wie eine Iliosakralendofibrose können durch den engen Hüftwinkel entstehen. Dieser kann auch durch kürzere Kurbeln geöffnet werden. Die resultierende Forschungsfrage ist, ob sich die Kurbellänge 155mm und 170mm in mechanischer und physiologischer Effizienz unterscheiden und ob die kürzere Kurbel das Risiko einer Iliosakralendofibrose reduzieren kann.

Methoden: Zehn Triathleten wurden für diese Studie rekrutiert, jeder nahm an drei Terminen teil. Der erste Termin bestand aus dem Sammeln grundlegender Daten, einem Bikefitting für beide KL und einer Spiroergometrie. Bei dem zweiten und dritten Termin absolvierten die Athleten einen Zeitfahrtest mit den unterschiedlichen Kurbellänge in randomisierter Reihenfolge. VO2 und mechanische Effizienz wurden gemessen, zudem der Hüftwinkel und die Hüftbewegung. Ein T – Test für eine abhängige Stichprobe und Korrelationen wurden genutzt, um die Daten auszuwerten.

Ergebnisse und Diskussion: Die mechanische Effizienz unterschied sich nicht zwischen den beiden Tests (p = 0.335). Die statischen Hüftwinkel unterschieden sich signifikant (p = 0.003), die dynamischen Hüftwinkel unterschieden sich erst am Ende der Tests signifikant (p = 0.046). Weder die Spitzen – VO2 (p = 0.464), noch die durchschnittliche VO2 (p = 0.704) unterschieden sich signifikant. Drei Athleten litten an Symptomen einer Iliosakralendofibrose mit Kurbellänge 170 und mussten den Test früher abbrechen. Mit Kurbellänge 155 fühlten nur noch zwei Athleten die Symptome, alle drei hielten länger durch.

Schlussfolgerung: Kurbellänge hat keinen Einfluss auf die mechanische oder leistungsphysiologische Effizienz und hängt nicht von der Schrittlänge ab. Das Öffnen des Hüftwinkels auf einem Triathlonrad durch den Einsatz kürzerer Kurbeln ist möglich ohne biomechanische oder leistungsphysiologische Nachteile. Eine kürzere Kurbel scheint zudem einen präventiven Effekt auf die Entstehung einer Iliosakralendofibrose zu haben. Komplexe sportwissenschaftliche Testmethoden sind nötig, um die individuell beste Kurbellänge zu bestimmen.
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“Wer keine Zeit für Sport hat, muss sich später Zeit für seine Krankheiten nehmen.”
– frei nach Prof. Dr. Ingo Froböse

#sportscientist
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