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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lionel Sanders - Lionel wer?
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Alt 05.01.2021, 17:30   #1569
schnodo
Szenekenner
 
Benutzerbild von schnodo
 
Registriert seit: 28.10.2011
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 8.971
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
dein Aufwand ist imho ein Goldschatz für die Foristinnnen und Foristen und auch die Mitlesenden.
Danke für die Blumen! Ich gebe mir Mühe.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Nun hat hat (...) Hafu anmerken lassen, dass Triathlon Triathlon ist. Daraufhin entwickelte sich die Diskussion in eine wohl von dir nicht intendierte Richtung? Natürlich ist LS Schwimmstil zu verbessern, nur eben wie?
Das verstehe ich nicht. Die Diskussion nimmt den Weg, den sie eben nimmt. Es gibt keine von mir intendierte Richtung. Manche Aspekte interessieren mich mehr als andere, aber das geht wohl allen so. Und bei vielen Aspekten habe ich entweder nicht genügend Ahnung/Meinung um etwas beizutragen oder ich halte eine Aussage für so offensichtlich zutreffend, dass ich einfach nur still zustimmend nicke.

Natürlich ist das Schwimmen im Triathlon nicht exakt das Gleiche wie "nur Schwimmen". Die Prinzipien der Fortbewegung im Wasser gelten aber auch für den Triathleten.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
...und natürlich hat Helios Recht, insofern, dass man diesen Fehler sofort korrigieren muss. Wer das als Trainer_in nicht kann hat seinen Job verfehlt, daher der mein Verweis auf die "Schlappen-Taktik". Insbesondere als Schwimmtrainer.
Ich glaube eher, dass derjenige als Schwimmtrainer seinen Job verfehlt hat, der nicht in der Lage ist zu priorisieren und sich auf seinen Schwimmer einzustellen. Wir haben nur einen winzigen Ausschnitt des Trainings gesehen. Vielleicht wurde die Körperhaltung schon lange angesprochen und Lionel arbeitet bereits daran, man erkennt aber noch keinen Fortschritte? Lionel Sanders hat erwähnt, dass er oft mittem im Set angehalten und korrigiert wird. Es wäre komplett blödsinnig, immer alle Probleme anzusprechen.

Ich habe den Eindruck, dass Justin Slade effektiven Vortrieb als momentan wichtigsten Teil der Schwimmausbildung von Lionel Sanders rausgepickt hat, was ich gut finde. Er versucht nun, dessen Gefühl dafür zu entwickeln. Der Rest kommt dann nebenbei nach und nach. Justin Slade hat die Aufgabe, den Überblick zu behalten und im Lauf der Zeit alle gravierenden Probleme in verschiedensten Teilbereichen zu korrigieren, während Lionel Sanders zu jedem Zeitpunkt auf genau eine Sache fokussiert bleiben kann. Das macht aus meiner Sicht den guten Coach aus. Nicht, dass er dem Athleten mit den Schlappen auf den Kopf haut, weil der nicht schon im ersten Training eine optimale Körperhaltung einnehmen kann, während er versucht gleichzeitig tausend andere Sachen richtig zu machen.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Diese Fokussierung auf das Schwimmen ist meiner Meinung nach nicht unbedingt angeraten, allerdings unter gruppendynamischer Perspektive sinnvoll. Über die Gruppenphasen nach Tuckman (1954) im Rahmen der Sportpsychologie möchte ich nicht referieren müssen und ich glaube auch, dass die Mitlesenden hier wenig Interesse verspüren an solchen Ausführungen. Ich kann das allerdings, da ich von einem Psychologen, der einen Fußballclub der 1. Fußball BL betreut, unterwiesen wurde (Zertifikat).
Hmm... dass Teambuilding für eine lose zusammengewürfelte Gruppe von Individualsportlern, die nicht zusammen im Wettkampf antreten, große Relevanz hat will sich mir nicht so recht erschließen. Die Sportler werden zwar vom Training in der Gruppe profitieren, weil es einfach grundsätzlich motivierender ist und man die eigene Entwicklung an gegenüber anderen beobachten und messen kann. Das wird es dann aber auch gewesen sein.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Wichtig ist also was das bringt. Sanders verliert viele Minuten beim Radfahren und beim Laufen, kommt aber nicht beim Schwimmen vorab?
Auch dieser Aussage kann ich nicht recht folgen. Ist das ein Blick in die Zukunft? Falls ja, so meine ich, dass man das Ergebnis abwarten und nicht vorwegnehmen sollte. Ich halte es für durchaus denkbar, dass er seine Rad- und Laufform hält und dazu noch besser schwimmt. Das ist kein Nullsummenspiel. Wenn er es schafft, effizienter zu schwimmen, dann werden seine Leistungen in den restlichen Abschnitten nicht darunter leiden. Das Gegenteil wird der Fall sein. Er wird in der Lage sein, halbwegs frisch aufs Rad zu kommen, ohne dabei einem absurd großen Rückstand hinterherfahren zu müssen und hat dadurch taktische Optionen, die ihm momentan komplett fehlen.

Bisher muss er nach dem Schwimmen, wenn er auch nur ansatzweise eine Chance haben will, immer Vollgas draufhalten.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Sanders müsste meiner Meinung nach "seinen Stiefel" weiterschwimmen, da dass nichts mehr wird, dafür ist er einfach zu alt, das fängt schon mit dem Erlernen der neurokoordinativen Verschaltung der Feinfmotorik an, ja, klar, nur eben bei den 12 Jährigen und noch früher, und wenn da ansetzt, für den Anfang, so reichten 20 Punkte definitiv nicht aus, für das, was man mit ihm vorhat.
Hier sind wir beim Knackpunkt: Ich bin der Meinung, dass es nahezu unmöglich ist, seine Stärken weiter so auszubauen, dass er seine Schwächen kompensieren kann. Wenn er es nicht schafft, seine Schwimmschwäche zu überwinden, wird er kein großes Rennen mehr gewinnen.
Und wie schon bereits erwähnt, muss er kein Alexander Popov werden. Er muss seine motorischen Fähigkeiten im Schwimmen "nur" so weit verbessern, dass er für ein Profifeld etwas besser als mittelmäßig schwimmt. Selbstverständlich fällt Kindern das leichter, aber auch für Erwachsene ist es möglich. Es ist aber nur möglich, wenn man sich ganz speziell darauf konzentriert. Wenn man nichts ändert, ändert sich nichts.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Sanders reagiert auch entsprechend, weil er eben schlauer ist, er ist ja nicht dumm. Er lässt sich nichts sagen und schwimmt einfach weiter, denn ein Alexander Popov wird eben nicht mehr aus ihm?
Ja, was ist Sanders denn nun, schlau oder dumm? Wenn es schlau wäre, so weiterzumachen wie bisher, dann wäre es doch im Umkehrschluss komplette Zeitverschwendung und saudumm, sich von Justin Slade Wassergefühl beibringen zu lassen und dafür auch noch Geld auszugeben.

Ich bin der Meinung, dass es eine intelligente Entscheidung war, diesen einen Aspekt seines Trainings, der aus meiner Sicht die meiste Zeit über falsch angegangen wurde, auf den Kopf zu stellen und das Schwimmen so zu trainieren wie ein Schwimmer und nicht wie ein middle-of-the-pack Triathlon-Agegrouper.

Außerdem ist es eine mutige Entscheidung, denn es besteht natürlich die Gefahr, dass diejenigen, die sagen, man kann jenseits der 30 keine nennenswerte Verbesserung mehr im Schwimmen erreichen, Recht behalten und dazu noch seine Stärken in Mitleidenschaft gezogen werden. Das wäre für seine Motivation ein vernichtender Schlag. Ich rechne ihm hoch an, dass er bereit ist zur Erreichung seines Zieles neue Wege zu beschreiten.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Um es mal so zu sagen. Im Rekombereich als Ausgleich für das vermehrte Rad- und Lauftraining Technikübungen schwimmen reichten vollkommen mMn. Warum an den Schwächen arbeiten, wenn die Stärken leiden? So hatte ich Hafu verstanden im weiteren Sinne.
Ich glaube eben nicht, dass irgendjemand, der immer nur "im Rekombereich" schwimmt Hawaii gewinnen kann. Und ich glaube auch nicht, dass die Stärken unter einem anderen Fokus aufs Schwimmen leiden müssen. Vielleicht gibt es eine kurzfristige Stagnation, die aber durch die erhoffte langfristige Verbesserung der Schwimmperformance mehr als ausgeglichen werden sollte.

Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Hinzu kommt "das Geschleife", ja, allerdings nicht von den vermeintlichen Schleifern hier im Forum: wozu Lionel um 7.40 Uhr wecken und Schwimmtraining anordnen, wenn beides nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt?
Nun, wenn die Gruppe um 8:30 Uhr oder so schwimmt und er dabei sein möchte, dann gibt es da nicht viel zu diskutieren.

Ich kann mich komplett irren, was meine positive Einschätzung des Resultats angeht. Aber ich bin der Überzeugung, dass Lionel Sanders den einzig möglichen Weg geht: Er glaubt an seine eigene Fähigkeit, sich schwimmerisch weiterzuentwickeln und setzt die Prioritäten so wie er muss, wenn er sich die Chance bewahren will, auf Hawaii zu gewinnen.
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