Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Plausibilität reicht natürlich weiterhin nicht als Beweis. Es genügt nicht, wenn eine Story oder eine Deutung plausibel ist. Sie muss im konkreten Fall auch zutreffen. Aber egal, das ist nur etwas für Juristen oder Wissenschaftler.
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Plausibilität kann aber ein Indiz sein. Und ein (besonders starkes) Indiz oder mehrere Indizien
können als Beweis gewertet werden.
Der Umgang mit anderen Meinungen ist doch leider häufig recht ähnlich: Versucht man es (juristisch) genau, wird "Wortklauberei" vorgeworfen. Verlangt man Anstand, der über rein rechtliche Pflichten hinaus geht, schreien alle Sippenhaft oder Hetzjagd. Wie es halt gerade passt.
Es widerspricht übrigens absolut nicht der Rechtsstaatlichkeit, wenn sogar rechtliche Wertungen auch ohne Beweis vorgenommen werden, so gibt es z.B. auch eine Haftung für vermutetes Verschulden. Ginge es in diesem Thread nur um das, was sich in der üblichen Vorstellung glasklar beweisen ließe, wäre er nicht mal halb so lang.
Ich finde nicht, dass es nur was für Juristen und Wissenschaftler ist, sich die Unterschiede zwischen Vermutung, Behauptung, Indiz und Beweis klar zu machen.