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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Michi Weiss gewinnt nach Dopingsperre
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Alt 13.12.2013, 23:59   #147
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jhonnyjumper Beitrag anzeigen
Ich frage mich, was eine härtere Bestrafung tatsächlich bringen kann. Abschreckung gegenüber anderen? Erziehung gegenüber den Straftätern? Im Bereich des Jugendstrafrechts gibt es beispielsweise auch Kritik an seiner weiteren Verschärfung aus verschiedenen plausiblen Gründen. Aber vor allem auch deshalb, weil sie nicht zwingend zu einem Rückgang von Straftaten geführt hat. Also: was macht euch so sicher, dass eine Verlängerung des Strafmaßes bzw. überhaupt erst einmal die Möglichkeit einer Bestrafung qua Antidopinggesetzgebung das Problem regulieren kann? "
Du hast die bisherigen Posts hier in diesem Thread nicht sorgfältig genug gelesen. Das bisherige Strafmaß ist jetzt schon durch die WADA auf 4 Jahre für den Regelfall verlängert worden. Das ist jetzt schon Rechtswirklichkeit der WADA (seit 16.11.2013). Da brauchen wir also gar nicht mehr drüber debattieren.

Beim Antidopinggesetz geht es v.a. darum, dass die Dopingbekämpfung den damit überforderten Verbänden, die einfach zu wenig Ressourcen haben, um sich damit zu beschäftigen und deren ORgane chronisch unterfinanziert sind, ein Stück weit weggenommen wird und im Gegenzug polizeiliche und staatsanwaltliche Ermittlungsmethoden bei der Verfolgung von (schweren) Dopingvergehen in die Praxis eingeführt werden.

Wie wertvoll solche Methoden gerade bei professionell betriebenem Doping sein können (inklusive Verhören von Zeugen und Verdächtigen unter Eid, Kronzeugenregelungen, Beschlagnahmung von e-mails, Abhören von Telefongesprächen etc.) hat die Causa Armstrong eindrucksvoll bewiesen.

In Deutschland wäre mit unserer zahnlosen Gesetzgebung Armstrong nicht beizukommen gewesen.

Zitat:
Zitat von Jhonnyjumper Beitrag anzeigen
Für mich kommt in der Dopingpraxis der Sport zu sich selbst. Vielleicht mag das traurig sein, insbesondere dann, wenn mit jungen Athleten gearbeitet wird. Auch wenn die Olympische Idee etwas anderes implizierte, so ist das vorherrschende Motiv doch "citius - altius - fortius". Und darin ist logischerweise im Kern die Aufforderung zum Superlativ angelegt. Insofern widerspricht die Wirklichkeit der Wettkämpfe nicht den Idealen des Sport, sondern lediglich seiner Ideologisierung, wie z.B. von Spoortphilosophen immer wieder gesagt wird. Eugen König dazu: "Nirgends sonst als am Beispiel des Dopings wird so offenkundig, daß Ziel und Zweck des Leistungssports darin bestehen, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die technologische »Utopie der Körper« Wirklichkeit werden zu lassen und gleichzeitig, zur Beruhigung seines schlechten Gewissens über die anthropologischen Konsequenzen, zu versuchen, die jener Utopie gemäße Amoral moralisch zu verbrämen."
Lies bitte diesen Abschnitt nocheinmal in Ruhe durch. Auch wenn du ein Zitat eines sog "Sportphilosophen" (was ist das überhaupt?) von dem ich noch nie etwas gehört habe eingeflochten hast, bleibt es der größte Bullshit, den ich in den letzten paar Wochen hier gelesen habe.
Das Wesen des Leistungssportes ist nicht, nach absoluten Superlativen zu streben, sondern die individuelle Leistung unter Beachtung aller Regeln zu maximieren. Keine Sportart kann ohne Regeln funktionieren. Während man manche Regelübertretungen (wie Fouls im Mannschaftssport. Drafting im Triathlon, Streckenabkürzen),wenigstens noch sehen und ggf. auch im Nachhinein ahnden kann, ist das Perfide am Doping, dass es den Sport in seinen Grundfesten verdirbt, weil man es (abgeshen von Ausnahmefällen) nicht sehen kann und weil auch jede sauber erbrachte Spitzenleistung ab einem bestimmten Dopingdurchseuchungsgrad unter Generalverdacht gestellt wird.
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