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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Bin ich zu ehrlich für den Triathlonsport?
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Alt 03.06.2008, 11:57   #70
ironing
ehemals Jakob
 
Registriert seit: 07.11.2007
Ort: Wien
Beiträge: 154
Irgendetwas kann da nicht stimmen, behaupten doch hier locker 90% der User, sich noch nie in ihrem Leben bei einem Rennen hinten angehängt zu haben. Die Realität - zumindest in Österreich - sieht komplett anders aus. Da habe ich noch kein (größeres) Rennen erlebt, bei dem die Windschattenregel inoffiziell nicht aufgehoben war - und alle haben munter mitgemacht. Ich muss zugeben, dass auch ich nicht so ehrlich war, dann als nahezu einziger neben den Gruppen hinterherzufahren.

Als ursprünglich hundertprozentiger Verfechter des Windschattenverbots habe ich meine Meinung mittlerweile etwas geändert und denke, dass man bei der Beantwortung dieser Grundsatzfrage drei Bereiche unterscheiden muss:

Erstens die grundsätzliche Frage, ob Triathlon und Windschattenrennen überhaupt zusammenpassen. Hier sind die Meinungen geteilt, ich persönlich finde auch Windschattentriathlons über die Olympische Distanz durchaus spannend. Das Schwimmen wird aufgewertet, durch die Gruppen beim Radfahren bleibt die Spitze enger beisammen und beim abschließenenden Lauf in vollem Tempo kann immer etwas passieren, am Ende des Rennens finden sich die Top 10 manchmal innerhalb einer Minute. Viele sehen in Draft legal Rennen im Gegensatz dazu einen Verrat an der Grundidee des Triathlons. Ich sehe das entspannter. Radrennen sind in der Gruppe meist auch spannender als Einzelzeitfahren. Solange es für beide Gruppen unterschiedliche Angebote gibt, ist das ja auch alles überhaupt kein Problem.

Damit sind wir aber auch beim zweiten Thema: die - meiner Erfahrung nach - mangelhafte Durchsetzung des Windschattenverbots in Rennen, die entsprechend ausgewiesen sind. Startet man in einem "klassischen" Triathlon und wird dann laufend von Gruppen überholt, neben denen der Kampfrichter untätig nebenherfährt, werde ich nicht päpstlicher als der Papst sein sondern mich den Umständen anpassen. Mir ist das relativ egal, da ich eben kein grundsätzliches Problem mit Drafting Rennen habe. Ägerlich ist das aber für all jene, die das Rennen partout wegen dem Windschattenverbot ausgesucht haben und überzeugte old school Triathleten sind. Diese Teilnehmer müssen sich darauf verlassen können, dass die Regeln eingehalten werden. Genau das geschieht aber oft nicht, ich habe kaum jemals gesehen, dass die Kampfrichter durchgegriffen hätten. Vielleicht ist das bei Euch in Deutschland besser, in Österreich (inklusive IM Kärnten) wird gedraftet was das Zeug hält. Hier bin ich für strenge Strafen. An die Moral zu appellieren hilft bei Leuten, die überhaupt kein schlechtes Gewissen haben, nichts.

Zu guter Letzt gibt es noch das Problem einzelner Lutscher, die sich in einem grundsätzlich fairen windschattenfreien Rennen hinten anhängen. Solcher Typen müsste sich aber jeder selbst leicht erwehren können.

Ich habe fertig. Mich würde wirklich interessieren, wieviele Heuchler hier das Falsche angekreuzt haben. Oder ob die Lutscherpartie sich wohlweislich heraushält.

Liebe Grüße aus Wien

Jakob
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