Ich erlebe das oft, was Macca schreibt. Die machen lieber 10x Kärnten als 1x den Inferno. Als ein paar letztes Jahr von ihrem Debüt beim ersten echten Ironman, über die volle Distanz heimkamen, gab es am Dorfeingang ein Plakat: "Wir gratulieren unseren Ironmännern!" Ich musste wegschauen, als ich mit dem Rad vorbeifuhr und wünschte mir, an diesem Tag nicht die Teamdress zu tragen. Im Nachhinein musste ich mir dann von Nicht Triathleten aus der Bevölkerung erklären lassen, was das für tolle Typen sind und dass ich da wohl noch ein bisschen trainieren muss, bis ich das auf die Reihe bekomme. Ich war dann doch froh, auch wenns eitel klingt, dass ich sagen konnte: "Ich war schon da, so besonders ist das nicht." "Ja, wir überlegen auch, dass wir nächstes Jahr zusehen." "Nein, ich hab selbst teilgenommen." "Oh, warum dann heuer nicht?" "Ich hab den Inferno Triathlon gemacht." Und wenn man dann vom Inferno erzählt, vom Gegenwind beim Schwimmen, vom superlangen Anstieg auf die große Scheidegg, von der Mountainbikeabfahrt nach Wengen, dort wo im Winter die Abfahrer mit den Skiern runterbrettern, und vom Berglauf mit dem Ziel am Piz Gloria auf 3000m, so,
dass man beim erzählen selbst fast Gänsehaut bekommt, dann hat man das Gefühl, dass die spätestens beim Schwimmausstieg die Aufmerksamkeit verloren haben. Ist ja kein Ironman, da fehlt dann einfach der Aufmerksamkeitstrigger und ganz schnell, schwuppdiwupp, ist man in der Individualistenschublade bei den anderen Verrückten wie Künstlern oder Aussteigern oder was weiß ich, eben dort wo alle reinkommen, die nach etwas mehr geistiger Auseinandersetzung verlangen würden.
"You are an Ironman!" macht's den Leuten halt leicht.
Nik