Für mich bedeutet Offseason mich ohne Plan sportlich zu bewegen. Wandern, Mountainbiken, Klettern, Trailrunning, etc. Manchmal hab ich auch Bock auf dem TT ordentlich reinzutreten, wenns Wetter schön ist und ich Bock habe, es im Helm wiedermal ordentlich rauschen zu hören und wenn ich mich wieder mal ordentloch spüren will.
Ich hatte auch heuer in FFM meinen Saisonhöhepunkt und merkte von dort beginnend einen schleichenden Verfall der Form. Diesbzgl. bin ich gerade so richtig am Tiefpunkt. Ich erreiche das aber auch mit Training, dafür brauch ich keine Pause machen, finde das aber wie LB auch wichtig, dass man zu Saisonbeginn unten anfängt. Da ich eher ein bodenständiger Tyous bin und mein Leben zum allergrößten Teil an einem Ort verbringe, passt sich mein Körper an die lokalen Gegebenheiten an. Meine Form fällt bis 22.12 und steigt dann stetig bis 22.6. Das hat aber nicht wirklich viel mit dem Trainingsumfang zu tun.
MMn ist eine lange Trainingspause der größte Feind der Grundlage und die Aussage, dass der Körper OHNE Bewegung besser regeneriert als MIT, ein Mythos. Vor allem wenn man die Trainingsfreie Zeit mit anderen Stressoren wie Geldverdienen auffüllt, wo möglich sitzend vor dem Computer. Vielleicht würde ich wirklich mal keinen Sport machen, wenn ich es mir leisten könnte im Oktober 2 Wochen auf Urlaub zu fliegen.
Merkmale meiner Offseason:
- keine wiederholenden, "formbildenden" Reize
- keine langen mittelharten Einheiten
- viel Grundlage und viel Genuss. So ein lockerer Trailrun durch einen farbenfrohen Herbstwald in den Voralpen. Oh Mann. Das gibt mir die Kraft für die Ballereinheiten im Mai.
- Meine Kinder haben auch einen großen Bewegungsdrang. In dieser Phase mache ich viel mit ihnen. Das geht halt im Mai oft nicht mehr, wenn das Training spezifisch wird.
- Ich bereite mich auf die Grundlagenphase vor, die bei mir von stark polarisierenden Reizen geprägt ist (lange Grundlageneinheiten und kurze sehr harte Einheiten).
- Ernährungstechnisch ist eigentlich die direkte WK-Vorbereitung die schlimmste. Da fress ich was geht. Brauchs auch. In der Offseason versuche ich auch hier wieder auf "intelligenten Genuss" umzustellen. Ich empfinde es nicht als Genuss, möglichst alles zu fressen, was irgendwie gut schmecken könnte, sondern Genuss heißt für mich zB zuerst auf den Hunger warten und dann was feines, gesundes, biologisches mit Genuss essen. Kekse sinnlos reinstopfen ist wie Tschickrauchen. Ich versuche in der Offseason auf meinen Körper zu hören und ihm zu geben, was er wirklich braucht und verlangt. Mein Gewicht ist übrigens über die Saison stabil zu hoch

- Ich versuche auch den Körper über Yoga oder ähnliches wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zu Kräfitgen was über die Saison gelitten hat und Spannungen lösen. Körperbewusstseinsarbeit. Dafür hab ich Onseason wenig Zeit, es ist aber mMn eine sehr wichtige Basis für eine gute Saison.
Ich trainiere jetzt seit 2010 durch ohne "klassische" Offseason und hatte 2013 meine bisher beste Saison. War seit 2010 nicht mehr verletzt und kaum krank.
Nik