Den Anfang der Woche prägten Muskelkater und akute Panitis.
Und dann passierte etwas Lustiges. Ich bekam in einem anderen Forum eine PN von einer Gazelle. Sie fragte, ob ich die andere deutsche Frau wäre, die beim Beachrace startet.
Sie schrub weiterhin, sie würde am Donnerstag kurz in Hannover sein, zum Start des Heide-Dirt. Kurz entschlossen, schrub ich zurück, denn könnte ich ja mitfahren tun bis Bad Fallingbostel.
Donnerstag morgen packte ich also meine Tagesration für die geplanten 150 km, da mußte ich aufs Klo. Ansich nix besonders, nur an dem Morgen mußte ich es 5 x und denn noch einmal auf dem Weg zum Bahnhof, dem Treffpunkt. Dummerweise hatte ich keine Telefonnummer von der Gazelle, sonst hätte ich abgesagt. Mir gings gelinde gesagt beschissen. Am Bhf kaufte ich noch ne Laugenstange zum Lutschen, in der Hoffnung, der Magen-Darmtrakt würde sich beruhigen. Als sich alle gefunden hatten, gings raus zum Gruppenfoto und dann ging das Ausscheidungsrennen los. Im Windschatten war alles wunderbar, ich konnte schön mitrollen. Schwierig wurden nur die Antritte nach Kurven oder Hindernissen. Aber da konnte ich immer noch die Löcher wieder zu fahren mit normalem Tempo. Bei einem Kopfsteinpflasterstück passte ich nicht auf, war hinter einem Singlespeeder, der das ganze etwas ruhiger angehen ließ und die Meute war weg. Ein Versuch wieder dran zufahren erübrigte sich als ich falsch abbog (ich hatte den Track bzw das GPS nicht mit, weil ich eh nicht weit fahren wollte und mich in dem Umkreis noch auskannte, um wieder nachhause zu finden).
Da kam dann auch schon der Singlespeeder angerollt und ich rollte mit ihm mit. Um mich von meinem Unwohlsein abzulenken, versuchte ich mit ihm zu plaudern. Naja, er war genauso eine Plaudertasche wie ich, also rollten wir bald einträchtig schweigend nebeneinander her. Als wir Celle erreichten, verabschiedete ich mich in Richtung Bahnhof, meisterte die schwierige Herausforderung des Fahrkartenkaufens und war flugs wieder da, wo ich grad her kam: am hannoverschen Bahnhof.
Freitag schaffte ich grad noch die Treppen zu steigen. Aber die Tö-Besuche wurden seltener.
Samstag morgen beim Einbruch des Tageslichtes zuckelte ich mit dem MTB Richtung Ponywege. Etwas matschig fühlten sich die Beine noch an, also würde es nur kurz werden. Einrollen, 1 x 5 min, 1 x 17:30 min und nochmal 5 min. Die Tiefsandstücke bin ich diesmal gelaufen, damit ich das auch mal etwas übe bevor mein Maisfeld angerichtet ist.
Für Sonntag hatte ich mir was Nettes ausgesucht. Tanya wollte im November eigentlich den Kill 50 laufen. Das ist ein 80 km-Lauf über Nacht im Südkreis von Hildesheim. Die Strecke vorher mit dem MTB anguggen wollte sie nicht, auch nicht auf zwei Etappen verteilt. Mein Freund laboriert grad mit nem eitrigen Kiefer. Also machte ich mich an diesem trüben Morgen allein auf in Richtung Hildesheim und bog dann auf die Strecke des Kill ab. Richtig fluffig fühlten sich die Beine nicht an und mein Kopf drohte zu platzen. An der frischen Luft wird alles besser, dachte ich. Wurde es auch, aber nur so lange ich mich nicht sonderlich anstregte. Im Flachen kein Problem, aber bei Steigungen hämmerte es ordentlich. Erst kam eine kleine Steigung auf einem Singletrail bis zum Aussichtsturm im Hildesheimer Wald, dann gings auf dem Kammweg schnurstracks gradeaus und leicht bergab. Irgendwann kam ein Schwenk Richtung Süd und langer gerade SingleTrail.
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Am Ende wurde ich aus dem Wald aufs freie Feld gespuckt. Dort konnte ich erahnen, wo die Reise hingehen sollte.
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Aber erstmal gings einige km übers Feld. Der Weg war mit einer ordentlichen Lehmschicht überzogen, die sich auch prompt an meine Reifen babbte. Alles was sonst noch rum lag, babbte sich gleich dazu. So schnell kommt man zum Fat Boy
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In meiner Naivität glaubte ich, wenn ich das Zeug runter puhle, wird alles gut. War es auch für wenige km, dann gings bergauf in so einer Pampe. Ich war so langsam, dass der Tacho schon keine Geschwindigkeit mehr anzeigte. Bergab flog mir das Zeug um die Ohren. Nun ging aber der Spass in diesem Hügel los. Auf glibberigem Kalkgestein rauf und runter. Auf dem GPS hatte ich nur einen kleinen Kringel gesehen, also würde ich hier bald wieder rauskommen. Nun ja, jedesmal wenn ich dachte jetzt muss ich rechts raus fahren, gings wieder links bergauf. Während ich unterwegs war fluchte ich nicht schlecht (hauptsächlich wegen des Hämmerns im Schädel). Kurz nachdem ich raus war, fand ich die Runde Klasse und merkenswert ( 2 x die Runde und über den Hi-Wald wieder zurück das für die Pyrenäen-Traverse sicher schönes Wintertraining). Da hatte ich aber auch die Schnauze voll und beschloss auf unanstrengendem Weg nachhause zu rollen und die Schleife über den Tosmarberg für später aufzuheben. So gings auf der Strasse nach Sibbesse, über den Roten Berg, westlich an Hildesheim vorbei wieder nachhause. Die 7 Stundenmarke hatte ich fast erreicht. Zu hause wartete ein frisch gebackener Apfelkuchen, so haben auch Zwangsruhetage (wenn auch nicht meine) einen tieferen Sinn.
Inzwischen hab ich auch mal ausgerechnet, wieviel Kalorien ein RoccoRiegel hat. Rein intuitiv schneide ich die immer so groß, dass sie ca 100 g wiegen und diese 100 g haben 250 kcal (kein Wunder, dass ich immer fetter werde

)