Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das ist umstritten. Für die sog. "Hyperplasie", also das Dickenwachstums des Muskels durch eine Vermehrung der Muskelzellen, gibt es noch keine überzeugenden Belege.
Falls "Schnelligkeitstraining" das aerobe Tempotraining von Triathleten meint, gilt folgendes: Fett und Kohlenhydrate werden beide in den Mitochondrien verbrannt. Auf der Ebene der Mitochondrien führen die unterschiedlichen Trainingsreize zu einer Zunahme der Gesamtmasse der Mitochondrien. Im Falle des extensiven Trainings eher zu einer Vergrößerung, im Falle des intensiven Trainings eher zu einer Vermehrung der Mitochondrien. Eine bedeutendere Rolle spielen die unterschiedlichen Enzyme (=Reaktionsbeschleuniger), die für die chemischen Vorgänge zuständig sind. Sie müssen für den jeweiligen Stoffwechselweg (Fett oder KH) erst gebildet werden. Beispiel: Wer immer nur langsam und unter KH-Mangel trainiert, verfügt über weniger Enzyme für die KH-Verbrennung; sie werden erst dann vermehrt, wenn sie gebraucht werden.
Falls "Schnelligkeitstraining" ein anaerobes Training sein soll: Das hat mit den Mitochondrien weniger zu tun, da die anaerobe Verbrennung nicht in den Mitochondrien stattfindet (sondern im Cytoplasma). Die Mitochondrien kommen nur indirekt ins Spiel, indem sie anfallendes Laktat verbrennen und verbrauchtes Glykogen nachproduzieren. Allerdings haben neuere Forschungen gezeigt, dass sich hochintensives Intervall Training (HIIT) auf die Mitochondrienmasse auswirkt.
Ja. Weil durch das schnelle aerobe Training alle metabolischen (die Energieversorgung betreffenden) und zuliefernden (die Sauerstoffversorgung betreffenden) Systeme der Muskelzelle unter Vollast laufen und intensives Training daher eine starken Trainingsreiz darstellt.
Grüße!
Arne
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Danke für deine Antworten, sehr interessant und hilfreich.
Aber was lerne ich aus all dieser Theorie? Bringt mir das Wissen was?
Ja, sowieso schon ein Ding:
Nach meinem letzten Triathlon dieses Jahr tat ich ein Paar Wochen nichts bis wenig. Das anschiessende Training ging dann aber sehr gut, ich hatte das Gefühl, dass ich schnell unterwegs war und fühlte mich stark und ausgeruht. Mir kam dann den Plan, nächstes Jahr deshalb länger zu Tapern (3 oder 4 Wochen), um dieses starke und ausgeruhte Gefühl auch im Wettkampf zu haben.
Jedoch hat mir die Mitochondriengeschichte etwas anderes gelernt, und ich werde jetzt vielleicht doch nur 2 Wochen Tapern nächstes Jahr.