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Zitat von jumaka
So schwarz, wie der Religionsunterricht hier von Dir dargestellt wird, habe ich persönlich ihn nicht empfunden.
Ich bin in einer erzkatholischen Region als Protestantin aufgewachsen, die Oma meiner besten Schulfreundin hat unserer Freundschaft nachdem sie mich kennen gelernt hat schweren Herzens ihren Segen gegeben, obwohl ich eine "Ketzerin" bin (kein Smiley, weil keine Ironie!), und hab entsprechend an den wirklich kleinen Religionskursen teilgenommen.
So weit ich mich erinnere, haben wir da alle großen Weltreligionen diskutiert und zwar ohne erhobenen Zeigefinger oder ähnliches und vor allem in der Oberstufe auch viele ethische Fragen diskutiert (Ethikunterricht gabs nicht), zwar aus einer christlichen Sichtweise heraus, aber spätestens ab Klasse 11 hat man ja auch mal dem Lehrer widersprochen und grundsätzlich solche Themen aus dem unsere Gesellschaft immer noch prägenden Wertebild heraus zu diskutieren und zu hinterfragen halte ich durchaus für sinnvoll.
Blindes Pauken von Glaubenssätzen und ausblenden anderer Glaubensarten halte ich auch nicht für sinnvoll.
Schülern nahe zu bringen, was in der Bibel (und in der Thora und im Koran und in hinduistischen Schriften...) steht, warum es so da steht und wie das unsere und andere Gesellschaften prägt dagegen schon.
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Bei mir war das aber auch so, es ging die ganze Zeit nur um die Liebe Jesu, irgendwelche Bibelstellen und Gott hier, Gott da. Gegen Ende der Oberstufe war es mir so zuwider, dass ich nicht mehr hin bin und die Unterkurse einfach gestrichen hab. Um Interessantes wie andere Religionen ging es so gut wie gar nicht. Hätt ich mal rechtzeitig zu Ethik gewechselt, aber da waren meine Eltern nicht dafür, und einen Streit schien es nicht Wert. Wenn sich jemand aus einer anderen Religion ähnlich unwohl fühlt im katholischen Reliuntericht wie ich als Atheist, dann kann ich im Nachhinein nur empfehlen ihn von Anfang an zu Umgehen. Stellenweise wollte ich alle um mich rum schütteln....