Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich wäre sehr für den Religionsunterricht, wenn er aus einer neutralen Position heraus über die verschiedenen Religionen aufklären würde. Auch der Atheismus sollte zur Sprache kommen, da er in Deutschland die größte Bevölkerungsgruppe stellt.
Der aktuell praktizierte Religionsunterricht ist jedoch im Wesentlichen eine Unterweisung im Katholizismus oder Protestantismus. Das ist angesichts der Glaubenskonflikte unserer heutigen Welt nach meiner Überzeugung nicht mehr zeitgemäß.
(Ganz abgesehen vom gespannten Verhältnis aller Religionen zur Wahrheit. Kinder sollten meiner Meinung nach dazu erzogen werden, eine gewisse Distanz oder Skepsis gegenüber "geoffenbartem Wissen" zu entwickeln.)
Grüße,
Arne
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So schwarz, wie der Religionsunterricht hier von Dir dargestellt wird, habe ich persönlich ihn nicht empfunden.
Ich bin in einer erzkatholischen Region als Protestantin aufgewachsen, die Oma meiner besten Schulfreundin hat unserer Freundschaft nachdem sie mich kennen gelernt hat schweren Herzens ihren Segen gegeben, obwohl ich eine "Ketzerin" bin (kein Smiley, weil keine Ironie!), und hab entsprechend an den wirklich kleinen Religionskursen teilgenommen.
So weit ich mich erinnere, haben wir da alle großen Weltreligionen diskutiert und zwar ohne erhobenen Zeigefinger oder ähnliches und vor allem in der Oberstufe auch viele ethische Fragen diskutiert (Ethikunterricht gabs nicht), zwar aus einer christlichen Sichtweise heraus, aber spätestens ab Klasse 11 hat man ja auch mal dem Lehrer widersprochen und grundsätzlich solche Themen aus dem unsere Gesellschaft immer noch prägenden Wertebild heraus zu diskutieren und zu hinterfragen halte ich durchaus für sinnvoll.
Blindes Pauken von Glaubenssätzen und ausblenden anderer Glaubensarten halte ich auch nicht für sinnvoll.
Schülern nahe zu bringen, was in der Bibel (und in der Thora und im Koran und in hinduistischen Schriften...) steht, warum es so da steht und wie das unsere und andere Gesellschaften prägt dagegen schon.