Na ja, Psyche, so einfach sollte man es sich nicht machen. Klar gibt´s einen psychogenen Schwindel ... bei Dir gibt´s aber ein meßbares Korrelat für die Beschwerden.
Dass es nach dem Wettkampf schlimmer wird, kann ich mir schon vorstellen. Das ganze vestibuläre System ist extrem kompliziert und unterliegt sehr vielen Einflüssen. Damit wir uns im Raum zurecht finden und aufrecht laufen können, sind unheimlich viele Verschaltungen im Hirn notwendig. Da spielen Einflüsse aus den Gleichgewichsorganen mit ein, aus der Tiefensensibilität, aus den Sehbahnen und Augenbewegungsbahnen. Diese afferenten Informationen werden dann im Hirnstamm und dann übergeordnet im Kleinhirn verschaltet. Alles hochkompliziert und wenn da mal eine Komponente ausfällt (wie bei Dir ein Vestibularorgan) kommt das ganze System erstmal ziemlich ins Rudern, bis das Hirn das kompensieren kann.
MRT sollte man schon durchführen lassen. Dadurch, dass das Gleichtsgewichtssystem so komplex ist, könnte theoretisch überall ein Defekt sein. Durch ein paar klinische Tests kann man Schwindel aber meist ganz gut einordnen. Und das pathologische Ergebnis der Vestibularprüfung spricht schon dafür, dass im Hirn "nichts ist".
Lesen verstärkt die Symptomatik dadurch, dass Du durch die visuelle Nahfokussierung einen Kompensationsmechanismus, der den Ausfall des Vestibularorgans im Ohr übernehmen soll, ausschaltest. Dadurch regst Du aber auch das System zur Regeneration an. In diesem Falle gilt: Alles, was die Sache kurzfristig verschlimmert, verbessert sie mittelfristig
