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Charles Bukowski:
Ich mochte ihn
Ich mochte D.H. Lawrence,
er konnte so schön wütend
werden, er blaffte und
fetzte mit wundervoll
energischen Sätzen, er
konnte das Wort zu Papier
bringen, leuchtend und
zuckend, der Gestank
von Blut und Mord und
Opfer umwehte ihn, die
einzige Zärtlichkeit,
die er sich erlaubte, war
wenn er seine füllige
deutsche Frau zu Bett
brachte. Ich mochte
D.H. Lawrence. Er konnte
über Jesus reden, als wärs
der Mann von nebenan, und
er konnte australische
Taxifahrer so gut beschreiben,
daß man sie haßte. Ich
mochte D.H. Lawrence, aber
ich bin froh, daß ich ihn
nie kennenlernte in irgend-
einem Bistro, wo er mit
gespreizten Fingern ein
winziges Täßchen Tee hebt
und mich ansieht mit seinen
wurmstichigen Augen.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
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