Zitat:
Zitat von Goldie
Meine Fresse, jetzt hat er mal einen Arzt erwischt, der ihm Mut macht, und dann kommst Du und erklärst die Diagnose für Bullshit, und lieferst eine Ferndiagnose die plötzlich besser sein soll als die des Arztes.
Wer hat denn nun den Patienten gesehen - Du oder der Arzt?
Nephente - was Du von dem Arztbesuch erzählt hast, klang gut. Insbesondere der Teil "Ich weiter Sport machen soll, ergänzend Pilates und wenn ich mag Fitnessstudio aber kein Bodybuilding und schwimmen und Sauna, Entspannungstechniken lernen und in Urlaub fahren und einfach mal vereisen."
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nephente wäre nicht der erste Fall hier im Forum, der durch meine laienhafte Ferndiagnose den entscheidenden Durchbruch erfahren hätte. Oft sind die Probleme einfacher als man sich das vorstellen kann zu lösen. Vor allem, wenn es sich um Probleme handelt, die mit Triggerpunkten zusammenhängen können.
Von ca. 40 Leuten meines Umfeldes (inklusive mir), die wegen sportinduzierter Beschwerden bei Orthopäden/Sportärzten waren bekamen 90% eine Bullshit-Diagnose und eine Bullshit-Therapie ohne Nutzen aber lernen so ziemlich jedes Diagnostik-Gerät kennen, das die Praxen zu bieten hatten und eine beeindruckende Rechnung.
Interessanterweise gleichen sich die Therapien auch meist unabhängig von den Beschwerden:
Sportpause, Dicolfenac, Einlagen (beinahe schon obligatorisch), Entzündungshemmer via Spritze wenn Diclofenac-Tabletten nicht anschlagen (was sie seltenst tun).
Klinische Diagostik? I.d.R. Fehlanzeige. Scheinbar lernt ein Orthopäde heute nicht mehr gezielt Hand anzulegen. Muskulatur? Unnötiges Beiwerk des Körpers, das man auf dem Röntgenbild nicht sieht und das deshalb keine Rolle spielen kann. Triggerpunkte? Was soll das sein? (Kein Witz - haben ich und andere schon zu oft selbst erlebt). Ich habe bislang erst einen einzigen Orthopäden getroffen, der tatsächlich sachlich korrekt wußte, was Triggerpunkte sind. Zufall, dass er zudem Osteopath ist? Wenn jemand das Wort überhaupt kennt, dann quasselt er i.d.R. kompletten Blödsinn, wenn man näher nachfragt, um zu testen, was er wirklich weiß darüber.
Fibromyalgie zu diagnostizieren ist eine Kunst an sich und eine enorm aufwendige Geschichte, die Diagostik dazu noch ziemlich umstritten und nicht wenige meinen, das wäre ebenso schwammig wie ADHS und Burn-Out. Aus den Beschreibungen von nephente ist diesbezüglich keinerlei Ansatz zu erkennen, dass eine professionelle Diagnostik von Fibromyalgie vorgenommen wurde. Selbst wenn - viele Fälle vermeintlicher Fibromyalgie sind nichts anderes als komplexe Triggerpunkt-Syndrome, die via eines vorangegangenen Dominoeffektes weitreichende Areale des gesamten Körpers erfasst haben.
Hier schreibt aber nephente, dass er beim Abtasten des Vastus Medialis konkret Schmerzen empfindet ... jeder Depp der halbwegs gradaus schauen kann und sich mehr als ne Stunde mit Triggerpunkten beschäftigt hat, würde das als Ursache der Knieschmerzen in Betracht ziehen. Sein Arzt hat das offensichtlich nicht getan? Weil er keine Ahnung hat?
Aus meiner eigenen Erfahrung (an mir und anderen in meinem Umfeld) weis ich, dass so manche chronische Schmerzgeschichte am Bewegungsapparat in wenigen Tagen Geschichte sein kann, wenn man sich mit Triggern auskennt. Ich - als Autodidakt! - habe selbst schon zig verzweifelte Sportler teils in wenigen Minuten von moatelang persistierenden Beschwerden im Knie, Schienbein, Hüfte, Schulter/Nacken befreit nur indem ich die richtigen Stellen adäquat bearbeitet habe.
Ich selbst durfte so eine "Wunderheilung" an mir selbst erleben (vor 20 Jahren, als mich Klaus Eder, der Physio der Fussballnationalmannschaft von vermeintlichem ITBS binnen 10 Minuten befreit hat, das mich eine ganze Saison gekostet hatte. Nochmals herzlichen Dank an den inkompetenten Orthopäden, der mich damals fürn Arsch behandelt hat....) und seitdem werde ich nicht müde auf die Unzulänglichkeiten der meisten - nicht aller!!! - Orthopäden/Sportärzte hinzuweisen. Warum kann ein guter Physio in 10 Minuten ein Problem dauerhaft lösen, das ein Arzt monatelang völlig ohne Ergebnis beackert? Erklärs mir, bitte. Muss wohl an der Ausbildung liegen. Hat sich seit 20 Jahren was geändert? Offensichtlich nicht, denn erst vor wenigen Tagen hab ich im Urlaub einen angehenden Orthopäden im Hotel kennengelernt, der sich mit großem Interesse mit meinen Fachbüchern, die ich dabei hatte beschäftigt hat und meinte, er hätte im Studium dazu leider gar nichts gehört. Super, oder?
Diese Zunft verursacht Kosten ohne adäquate Leistung zu bieten und trägt durch ihre Inkompetenz zu Leid und Hoffnungslosigkeit bei. Das stinkt mir einfach... .