Zitat:
Zitat von sutje
Ich weiß nicht. Das sagt sich so leicht, dem Beruf den Rücken zuzukehren. Aber so einen Schritt zu machen, ist sicher nicht einfach. Wenn du jeden Tag Stunden um Stunden auf dem Rad verbringst, dein ganzes soziales Umfeld sich in Richtung Sport entwickelt hat, dein Leben darum kreist und eine gewisse finanzielle Sicherhet bringt (gegenüber einem völligen Neuanfang). Dann ist das ein Schritt, der Mut erfordert. Auf der anderen Seite siehst du dann, dass andere mit dem Schritt hin zum 'nachhelfen' nicht so schlecht fahren und so viele es offenbar wie selbstverständlich tun. Das ist bei den Investment-Bankern genau so wie bei den Radlern und anderen Gruppierungen, da sehe ich wenig Unterschied. Der Mensch ist nun mal ein Herdentier und will irgendwie zu einer Gruppe dazugehören. Daraus dann wieder auszubrechen und sich ein neues 'Leben' suchen, ist nicht einfach. Bedeutet nicht, dass ich gutheiße, was LH und Co. da alles anstellen, auf keinen Fall. Aber auszusteigen ist nicht so einfach. Allerdings: Wenn man erwischt und verurteilt wird, dann wäre das schon eine gute Gelegenheit dazu gewesen.
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Der Eintritt in den Profiradsport erfolgt ungefähr zu der Zeit, in der ein nicht auf die Karte Sport setzender junger Erwachsener sich im Berufsleben zurechtfindet und mit der Ausbildung / dem Studium startet. Wo also erfordert es Mut, auch diesen Weg zu gehen, wenn man sieht, dass man sauber nicht als Profi weiterkommt? Der Sportler hätte überhaupt keinen altersbedingten Nachteil gegenüber dem Nichtsportler. Beide Gruppen müssten sich in einer neuen Welt irgendwie zurechtfinden und neu ordnen. Und wieso sollte man es einem Sportler nicht zumuten, was für jeden von uns aber selbstverständlich war?!