Zitat:
Zitat von Hafu
Guter Beitrag, den ich fast komplett mit unterschreiben würde.
Nicht ganz so kategorisch ausschließen würde ich die OP. In Deutschland wird zwar generell zu viel am Rücken operiert, aber in etwa 30% der Fälle ist eine indikationsgerecht ausgewählte und von Spezialisten ausgeführte OP auch ein Segen für den Patienten und gelegentlich nach Ausschöpfen sämtlicher sinnvoller konservativer Therapieoptionen auch bei Bandscheibenvorfällen mit starken Foramenstenosen bzw. auch bei knöchernen Foramen oder Spinalkanalstenosen ohne neurologische Defizitsymptomatik. Dies hängt aber ganz stark vom Einzelfall und der individuellen Anatomie in der Bildgebung der LWS ab.
Was viele Patienten auch nicht wahrhaben wollen, ist dass zu einer konservativen Therapie auch immer die Therapie der Psyche mit dazu gehört. Der Rücken ist ein Spiegel der Seele und Belastungen im Privaten wie im beruflichen Bereich können ein ganz wesentlicher Faktor des Schmerzgeschehens sein.
Entsprechende Konflikte müssen gelöst, ggf. auch der Lebensstil geändert oder auch derArbeitsplatz oder sogar manchmal der Beruf gewechselt werden.
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Da kann ich PT 1 und Harald nur zustimmen!
Ich hatte vor zwei Jahren aktuen BSV L5/S1 mit totaler Lähmung des linken Fusshebers. OP war dann am nächsten Tag. Nach der OP hatte ich aber über Monate immer wieder Rückfälle, weil es an der Einstellung bei mir fehlte. Daher habe ich erst 5 Monate später eine ambulante Reha (wird komplett von der Rentenkasse getragen) gemacht. Danach konnte ich im selben Jahr noch ne IM Distanz machen und lebe eigentlich seit dem ganz gut. Ich mache jeden Morgen und Abend wenige Bauch- und Rückenübungen, die ich in der Reha gelernt habe (ca. 5 Minuten jeweils). Oft "zwickt" es morgens im Rücken (Bandscheiben füllen sich über Nacht mit Wasser und drücken auf irgendwas was nicht vorgesehen ist) aber man kann damit leben.
Wie PT sehr richtig geschrieben hat. Die "Götter in weiss" haben kein Patentrezept und jeder Rücken tickt anders. Mir hat definitiv die ambulante Reha (schlafen zu hause aber sonst 10 h pro Tag in der Klinik) geholfen. Da wurden auch immer wieder Übungen zur tiefen Entspannung gemacht. Das hilft auch, wenn es in Familie oder Job sehr stressig zugeht.
Viel Glück beim Finden Deines Weges.