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Zitat von wieczorek
Jetzt muss sich der Kunde überlegen, ob es vom Händler wirklich so dreist ist, für eine Shimano / Campa / SRAM Kassette den vollen empfohlenen Preis zu verlangen, obwohl das Teil im Netz die Hälfte kostet, oder ob der Händler damit seine Angestellten bezahlt.
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Gestern kam auf 3sat ein sehr interessanter Bericht über "Kundenarbeit". In immer mehr Bereichen wird die Arbeit auf den KUNDEN verlagert. Beispiele waren z.B. IKEA (Möbel selbst aufbauen, selbst transportieren), McDonalds (selbst servieren und abräumen) aber auch die Self-Check-In Terminals am Flughafen und der Einkauf im Internet.
Sprich: Kauft der Kunde im Internet, kümmert er sich selbst um Beratung, Auswahl und er erleichtert dem Anbieter auch die Lagerhaltung. Das spart Geld und wird teilweise an den Kunden weitergegeben.
Leistet sich der Kunde aber bewusst den "Luxus" und geht in ein Geschäft, bekommt er Beratung und Hilfe bei der Auswahl. Er geht dann aber auch davon aus, dass er eine fachkundige(!) Beratung erhält und ein qualitativ hochwertiges Markenprodukt, denn sonst kann er ja gleich Online bestellen. Leider vergessen die Kunden dann aber doch allzu oft, dass die Dienstleistung der "Beratung" und auch die Lagerhaltung, das Geschäft an sich, etc. auch Geld kosten. Auch bei Kleinteilen. Verständlich sollte aber für den Verkäufer auch sein, dass sich ein Kunde ein Preisspanne von oft mehr als 50% zum Internetpreis nur schwer vorstellen kann.
Und genau hier besteht mbMn in vielen Bereichen im Einzelhandel ein großer Nachholbedarf: Viele Verkäufer gehen immer noch davon aus, dass der Kunde doof ist und sie ihm das aufschwatzen können, was im Laden steht und weg muß oder die größte Marge hat. Aber die Zeiten sind definitv vorbei! Selbst meine 61jährige Mutter geht inzwischen erst mal ins Internet und recherchiert, bevor sie dann im Laden was teures kauft. Es bedarf also bei der Beratung auch ein gewisses Maß an Erklärung, warum die Sachen so teuer sind bzw. teurer als im Internet, etc.
Keine Frage, dass die meisten hier vertretenen Berufs-Schrauber das wissen und auch beherzigen. Aber es gibt auch mehr als genug "schwarze Schaafe" da draußen, die immer noch meinen, einen Kunden nach Strich und Faden "bescheißen" zu können.
