| Danke an Kurt und Speiche fuer die guten Beitraege!
 Der Verkauf von Radrennen ist OT hier. Da dies aber angesprochen wurde, moechte ich gerne klarstellen: Rennergebnisse zu "verkaufen" gehoert im Radsport dazu. Das hab' ich selbst als C-Schabe gemacht, auch wenn da kein oder wenig Geld fliesst. Es ist notwendiger Teil des Rennkonzeptes, bei dem Windschattenfahren und damit Teams eine so grosse Rolle spielen.
 
 Beispiele aus der Amateurwelt:
 
 1) In quasi jeder Spitzengruppe faehrt mindestens einer mit, der komplett platt ist und nicht mehr fuehren kann. Den duldet man, wenn er bestaetigt nicht um den Sieg mitzustreiten, damit er wenigstens eine Platzierung hat.
 
 2) Du hast heute schlechte Beine. Dein Teamkollege hat Siegesambitionen, erleidet aber einen unheilbaren Defekt. Du gibst ihm Dein Rad, er verspricht Dir sein Preisgeld.
 
 3) Du bist in der vierkoepfigen Verfolgergruppe, die um die letzten drei Aufstiegsplaetze (8-10) faehrt. Leider bist Du mit Abstand der schlechteste Sprinter, also kaufst Du Platz 10 von dem Fahrer, der den Aufstieg bereits in der Tasche hat. Das koennen 50 Euro sein oder auch nur das Versprechen, im naechsten Rennen fuer ihn den Sprint anzufahren.
 
 So weit ich weiss, ist das nicht ausdruecklich verboten aber vermutlich unter einer allgemeinen Unsportlichkeitsklausel sanktionierbar. Interessanterweise fuehlen sich im Radsport benachteiligte Dritte dadurch nie betrogen. Man nimmt es als Ansporn beim naechsten Mal genauso clever zu agieren und teamuebergreifende Seilschaften aufzubauen. Genauso Interessant ist es, dass es extrem selten gelingt ein Rennen komplett zur farce zu machen, weil es von A bis Z verkauft ist (mir ist kein Fall bekannt, ausser Sixdays und post-TdF Kriterien).
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