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Alt 07.02.2013, 10:12   #1314
pinkpoison
 
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Zitat:
Zitat von MarionR Beitrag anzeigen
Darf ich um eine weitere Differenzierung des Begriffs Getreide bitten? Ich gehe davon aus, dass wegen der Schädlichkeit die klassischen, glutenhaltigen Vertreter überwiegend gemeint sind, also Weizen, Gerste, Roggen. Reis und Mais enthalten viel Stärke aber sonst recht wenig.
Aber was ist mit Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen?

Ich lebe übrigens seit ca. 10 Jahren glutenfrei und empfinde das gar nicht mehr als Verzicht. Hart ist nach den ersten Monaten nur, wenn man hungrig ein fremdes Restaurant betritt und feststellt, dass die einzigen glutenfreien Gerichte grüner Salat und Pommes frittes sind....
Gluten ist nicht das einzige Problem mit Getreiden, sondern die nahezu unüberschaubare Fülle an weiteren "Antinutrients" wie Phytinsäure (die dazu führt, dass Mineralstoffe und Spurenelemente chellieren und so nicht mehr vom Körper aufgenommen werden, bis hin zu Lektinen verschiedenster Art, die generell im Zusammenhang mit Unverträglichkeiten und Allergien gesehen werden. Abgesehen davon natürlich der hohe Gehalt an Kohlenhydraten, die im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom eine dominierende Rolle spielen.

Hafer ist für mich keine Alternative zu Weizen, da auch Hafer voll von Antinutrients ist und auch im Zusammenhang mit Glutensensitivität und Zöliakie umstritten ist. Hafer ist auch ausgeprägt reich an Exorphinen, opiatähnlichen Substanzen, die direkt unser Belohnungszentrum im Gehirn ansprechen und so zu mildem Suchtverhalten beitragen können und generell von einigen Stimmen mit psychischen Anomalien in Zusammenhang gesehen wird ("Jemanden sticht der Hafer").

Die Pseudo-Grains (Buchweizen, Amaranth, Quinoa) sind ebenfalls mit Antinutrients belastet und daher für mich persönlich keine wirkliche Option in einer gesunden Ernährung. Schließlich verdrängt ja der Konsum von diesem Zeug den Konsum anderer Nahrungsmittel wie Obst, Salat, Gemüse usw. die eine wesentlich höhere Nährstoffdichte pro Kalorie aufweisen, als Pseudo-Grains. Das Thema ist aber in der "Paleo-Welt" durchaus umstritten, und manche Vertreter haben wenig bis keine Bedenken, auf Pseudograins zurückzugreifen (mmacht eben auch solche kommerzielln Konzepte alltagstauglicher und weniger entbehrungsreich...sie verkaufen sich umso besser, je weniger Veränderungen am Lebenstil vorgenommen werden müssen...da läßt der ein oder andere "Guru" dann schon mal fünfe gerade sein.) Ich zähle nicht zu diesen, da ich Paleo in ketogenen, zumindest aber kohlenhydratarmen Varianten für vorziehenswürdig halte und Pseudograins und Ketose einfach schwer zusammenpassen.

Reis (vor allem Vollkorn) ist u.U. in bedenklichem Maße mit Arsen, Quecksilber und anderen Umweltgiften belastet, und da bislang dafür keinerlei gesetzliche Grenzwerte existieren wird darauf auch nicht systematisch kontrolliert und deklariert. Sollte an wirklich sauberen Reis zur Verügung haben - was aber niemand weiß, ob er sauber ist - so ist Reis vergleichsweise arm an Antinutrients, wenn man die Nicht-Vollkorn-Varianten wählt. Bleibt aber trotzdem das Problem der hohen glykäischen Last und des hohen glykämischen Index, was aber nur dann ein wirkliches Problem ist, wenn man weniger Energie verbrennt, als man zuführt und so die Fettspeicherung über den Insulinmechanismus angeregt wird. Wenn ich die Wahl zwischen Hafer(flocken) und weißem Reis fällen müßte, würde ich mich für den Reis entscheiden.

Gruß Robert

EDIT: Gerade hab ich noch einen neuen Blog-Beitrag von William Davis ("Wheat Belly") gefunden, der die interessante Frage aufwirft, ob die zu beobachtende verstärkte Infokusnahme der "Pseudograins" in der Propaganda der US-Agrarlobby als "gesunde Alternative" zu (Vollkorn-)Getreide nicht als geschicktes Manöver zu werten ist, um künftige neue Märkte zu schaffen, da die alten aufgrund der sich mehrenden kritischen Stimmen zum Getreide und der Bad Science, die die bisherige Argumentation unterfüttert hat, immer fadenscheiniger wird.

Geändert von pinkpoison (07.02.2013 um 11:44 Uhr).