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Alt 14.01.2013, 12:39   #1180
Troedelliese
Szenekenner
 
Registriert seit: 26.03.2012
Beiträge: 938
Deine Gedanken zur MS habe ich erst jetzt gelesen und finde sie total berührend. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich derlei Bedenken eigentlich nie hatte - wahrscheinlich deshalb, weil ich nicht die Erste in der Familie mit der Diagnose war. In dem Fall in unserer Familie dachte ich nur, dass wir das irgendwie in den Griff bekommen müssen und zwar auch dann, wenn bleibende Behinderungen eintreten sollten (was bisher nicht geschehen ist). Solche Gedanken kenne ich sehr wohl: wie kann man den-/diejenige absichern, wenn es zu ernsthaften Problemen kommt?
Sollte man das Haus umbauen? Wie ist die Existenz gesichert, wenn ich mal nicht mehr da bin?

Da mir erst nach und nach klar wurde, dass auch ich diese Krankheit haben musste, habe ich mich primär über die mangelhafte Kompetenz gewisser Mediziner geärgert. Mein Zustand nach all den Jahren mit MS hat mich nie denken lassen, ich sei akut gefährdet, eine Behinderung zu entwickeln. Allerdings war es für mich ein Trost zu wissen, dass wir wohl Beide von keiner schlimmen Sorte der MS betroffen sein können, wenn mir ohne Behandlung bisher nichts Tragisches passiert ist. Damit waren auch meine ursprünglichen Sorgen gemildert, denn wenn ich keine größeren Probleme habe, wird die andere Person wohl eher keinen besonders schlimmen Verlauf haben. Also ist es eigentlich gut, dass ich auch betroffen bin.

Mittlerweile bin ich froh darüber, dass keiner der Ärzte sich die Zeit genommen hat, meinen Beschwerden nachzugehen. Wäre es schlimmer geworden, hätte sich irgendwann wohl oder übel einer darum kümmern müssen.
Als vor gut zwei Jahren dann doch bei mir diverse Untersuchungen (Allergietests, Blutuntersuchungen, etc.) eingeleitet wurden, habe ich diese nicht in Zusammenhang mit der MS geshen, weil ich gar nicht mehr damit rechnete, das Thema würde mal aktuell. Natürlich hat auch niemand auch nur ein Wort darüber verloren. Und dann kommt dieser Radiologe mit der Leichenbittermiene und will mir schlechte Neuigkeiten überbringen. Ich fürchte, ich habe seinen Tag ruiniert - mindestens.

Vom Körpergefühl her empfinde ich mich immer noch gesund, obwohl ich Intervalle nicht so schnell laufe wie Du.
Viel aktueller als ein MS-Schub ist für mich der Gedanke, auf dem Wege zu Arbeit auf der Autobahn von einem LKW zerquetscht zu werden.
Außerdem versuche ich, der Vergreisung so wenig Raum wie möglich zu gewähren, aber die wird mich sowieso treffen, wenn mich vorher kein LKW trifft.

Irgendwie treten in unserer Betrachtung bereits länger bestehende Umstände hinter den aktuellen Ereignissen zurück, und das ist schließlich auch gut so. Und so beschäftigen wir uns vorrangig, mit dem, was gerade notwendig und wichtig erscheint. Wie heißt es doch so schön: "catch the alligators that bite first." Und das sind die kleinen und großen Sorgen des Alltags.
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