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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Unfälle durch Schwächen der menschl. Wahrnehmung und was wir daraus lernen sollten
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Alt 10.01.2013, 20:58   #25
Ironmanfranky63
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
Anlässlich des Unfalltodes des olympischen Mountainbikers Burry Stander in Südafrika vor einer Woche lebte zumindest im englischsprachigen Raum die Diskussion um die Sicherheit im Straßenverkehr auf. In dem Zusammenhang bin ich auf diesen sehr aufschlussreichen Artikel gestoßen:

What an RAF pilot can teach us about being safe on the road

Noch etwas ausführlicher hier:
A Fighter Pilot’s Guide to Surviving on the Roads...

Dort erklärt ein britischer Kampfpilot, welche Defizite wir beim Sehen haben, ohne es zu merken, wie das zu Unfällen führt und was wir dagegen tun können.

Vielleicht das wichtigste Beispiel:
Wenn wir an einer Kreuzung stehen oder darauf zufahren und schnell den Blick von rechts nach links schweifen lassen, glauben wir, blitzschnell die gesamte Umgebung erfassen zu können. Das ist aber nicht so! Tatsächlich scannen die Augen nicht die gesamte Umgebung, sondern sie springen von Punkt zu Punkt. Wirklich deutlich sehen wir nur einen engen Bereich um diese Punkte herum.
Das Überraschende:
Wenn wir zu schnell hin- und herschauen, kann es sein, dass diese Punkte so weit auseinander liegen, dass wir dazwischen etwas überhaupt nicht wahrnehmen, denn während die Augen von einem Punkt zum nächsten springen, sind wir praktisch blind, ohne es zu merken!

Dazu ein kleines Experiment:
Wir stehen oder sitzen jemandem gegenüber und schauen uns in die Augen. Der eine fixiert abwechselnd das rechte und linke Auge des anderen. Der andere kann deutlich die Hin- und Her-Bewegung der Augen sehen.
Wenn wir das mit uns selbst im Spiegel versuchen, ist es unmöglich, die eigene Augenbewegung zu sehen, wenn wir abwechselnd auf das eigene rechte und linke Auge schauen!

Eigentlich sollten wir ja schon wissen, dass wir insbesondere als Radfahrer ständig in der Gefahr sind, übersehen zu werden. Aber mit diesen Erklärungen wird klarer, warum das so ist und was dagegen zu tun ist. Wir können leider nicht kurzfristig alle Autofahrer erziehen, sich so sorgfältig umzuschauen, dass sie uns auf jeden Fall sehen sondern müssen uns auf deren Fehlverhalten einstellen. Wenn wir sehen, dass ein Autofahrer den Blick von rechts nach links schweifen lässt und wir dabei eigentlich in seinem Blickfeld sind, müssen wir trotzdem davon ausgehen, dass er uns nicht sieht, so lange er uns nicht direkt anschaut und erkennbar reagiert.

Mich hat es schon oft gerettet, dass ich in solchen Situationen permanent in Brems-, Ausweich- und Schrei-Bereitschaft bin. Was ich selbst noch zu wenig beachte: Helle Kleidung in auffälligen Farben zu tragen.

Manchmal hilft komischerweise auch das direkte Anschauen nicht. Eben selbst erlebt: Ich bin mit ca. 30 km/h mit dem Rad auf der Straße unterwegs. Mutter und kleine Tochter stehen mit Fahrrädern am rechten Straßenrand und wollen die Straße schiebend überqueren. Mutter schaut mich direkt an und als ich knapp 10 m entfernt bin, gehen trotzdem beide los. Ich weiß nicht, ob sie dachte, sie schaffen es vor mir her, oder was. Das hätte keinesfalls gepasst. Wieder haben nur gleichzeitiges Bremsen, Ausweichen und Schreien geholfen.
@ Lidl du hast es getroffen!!!
Dein Satz in ständiger Bereitschaft zu sein trifft es genau!
Heute wieder erlebt man muss immer voll konzentriert sein, Radwege , Straße egal viele können nicht enschätzen wie schnell wir sind. Manchmal nervt es aber na ja wir sind ja nicht allein auf der Welt.
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