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Zitat von niksfiadi
wenns Tempo passt: Fettstoffwechseltraining. Angeblich. Übrigens der Sinn jeglichen Nüchtertrainings. Angeblich.
Cola ist keine Banane ist kein Frühstück. Aber wenn's bei "einem Schluck" bleibt, ist der wohl fürs Gehirn, weil das hatte oberste Priorität bei Glykogenverknappung und weil es funktioniert NUR mit Glykogen, nicht mit Fett undunbestritten der wichtigste Muskel, sogar für Boxer.
Nik
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Einspruch Euer Ehren ;-) : Das Gehrin funktioniert nicht nur mit Glucose ( nicht das gleiche wie Glykogen by the way!), sondern sogar wesentlich effizienter mit aus Fetten gewonnene Ketonkörper. Glucose wird nur deshalb - bei entsprechendem Vorkommen im Blut - mit Priorität verstoffwechselt, weil andernfalls ein überhöhter Blutzucker gesundheitliche Schäden zur Folge hätte. Ist also eher sowas wie eine Notfall-/ bzw. Präventionsmaßnahme unseres Stoffwechsels, aber darf nicht so gedeutet werden, wie dies i.d.R. getan wird, nämlich dass das Gehirn nur von Glucose leben könne, weil es im Kontext der typischen kohlenhydratreichen Ernährung unserer Breiten dieses eben tut.
Sind die Glykogenspeicher erschöpft, beginnt der Stoffwechsel aus Nahrungs- und Körperfetten
Ketone zu bilden, die dann das Gehirn versorgen. Anfangs ist das nicht sehr effektiv (ca. 5% des Energiebedarfs des Gehirns von ca. 600 kcal/d, der Rest aus Glucose aus Aminosäuren, Glyzerin, Laktat, Phyruvat oder Nahrungs-KH) und die überschüssigen Ketone werden von der Muskulatur verbrannt bzw. ausgeatmet (Aceton) oder über den Harn ausgeschieden (ca. 100 kcal/d werden in dieser Phase rausgeatmet und-gebieselt, nach erfolgter Ketoadaption wesentlich weniger...)
Nach einer individuell unterschiedlich langen Anpassungsphase ununterbrochener Ketose von meist 4-6 Wochen läuft das Gehirn zu 75% mit Ketonen. Die verbleibenden 25% muss aus Glucose stammen, die aber nicht zugeführt weren muss, sondern über die Gluconeogenese aus Nahrungsprotein (oder bei Fasten: Muskelsubstanz) und den Glyzerinbrücken der aufgelösten Triglyzeride im Körperfett oder Nahrungsfett kommen.
Kohlenhydrate sind daher keine essentiellen Nährstoffe und man muss sie dem Körper entgegen der verbreiteten Mythen diesbezüglich nicht zu sich nehmen. Weder kurz- noch langfristig.
Ich erspare Euch die evolutorischen Hintergünde der Selektion unserers Stoffwechsels in dieser Ausprägung, warum er so läuft, wie er läuft - dürfte bekannt sein... das würde zu sehr ins Paleo-Thema führen.
Es gibt aber in der Tat Körperstrukturen, die ausschließlich von Glucose "leben" - nicht aber das Gehirn. Z.B. rote und weiße Blutkörperchen, Zellen der Retina. Aber deren Glucosebedarf ist so gering, dass er ebenfalls aus der Gluconeogenese und dem Glyzerin aus dem Fettstoffwechsel bedient werden kann.
Gruß Robert