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Alt 06.09.2012, 19:23   #921
bellamartha
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Über die Schiara...

Tag 23
7. August 2012
Rifugio Pian de Fontana – Via ferrata di Marmol – Rifugio 7° Alpini


Am Abend hatte es noch unfassbar stark geregnet und gehagelt, aber wie so oft auf dieser Reise ist es am Morgen wieder gut. Die Schiara liegt noch wolkenumhüllt, aber bis dorthin sind es ja noch dreieinhalb Stunden zu gehen.
Ich gehe mit Alexander und Theresa, zwei jungen Studenten. Sie haben noch nie einen Klettersteig gemacht, aber ich will trotzdem lieber mit ihnen gehen als alleine. Beide sind sehr nett. Ihre Mitwanderer, knapp 60 und knapp 65 Jahre alt, müssen sich nach einer Weile leider von uns trennen, weil sie im Rifugio Pian de Fontana keine Klettersteigsets leihen konnten. Sie sind sehr traurig darüber, weil sie sich so auf den Klettersteig gefreut hatten. Beide sind übrigens sehr nett und extrem fit. Gerd, der nächstes Jahr 60 Jahre alt wird, läuft die 10 km immer noch in unter 43 Minuten und seine Marathonbestzeit liegt bei knapp über 2:30 h!

Zunächst gilt es heute, die Forcella de le Nerville zu erreichen und dann die Forcella del Marmol. Dahin geht es immer bergauf, sie liegt auf 2262 m Höhe. Am Ende ist das eine anstrengende Kletterei, aber ich komme den Berg heute sehr gut und sehr schnell hinauf. Das rächt sich, weil ich dann oben lange auf Alex und Theresa warten muss und friere. Denn hier oben hängen die Wolken tief, so dass es leider nichts wird mit dem Blick auf die ferne Adria, den man bei guter Sicht laut Wanderführer erhaschen kann.

Wir legen die Klettersteigsets an und dann geht es hinein in den Klettersteig, zunächst eine Weile bergauf und höchst unkompliziert und dann gilt es, die 600 m hohe Wand nach unten hinabzusteigen. Bald sind die Wolken weg, freie Sicht auf dass Ziel, das Rifugio 7° Alpini und noch weiter unten auf Belluno.

Alle Befürchtungen bezüglich des Klettersteiges, der als mittelschwer eingestuft wird, waren umsonst! Es gibt nicht eine Stelle, die mir Furcht einflößt. Ganz ruhig und entspannt folge ich den Drahtseilen, Leitern und Spalten hinab. Immer, wenn ich den Blick zurück nach oben schweifen lasse, bin ich erstaunt, wie senkrecht die Wand ist und wie unproblematisch es dank des Klettersteiges ist, hinunter zu kommen. Ich habe sehr viel Spaß, die beiden anderen auch.

Wir kommen gut am Ende des Klettersteiges an, dann geht es noch ca. 30 Minuten in Serpentinen steil hinab, immer wieder ungläubige Blicke zurück auf die Schiara werfend: „DA sind wir runter? Wahnsinn!“ Um 15:30 Uhr erreichen wir das Rifugio 7° Alpini. Als ca. zwei Stunden nach unserer Ankunft die Familie mit den beiden 11 und 13 Jahre alten Söhnen noch immer nicht da ist und auch die sechs Rentner aus Kärnten nicht, machen wir uns Sorgen, ob sie alle heil vom Berg hinunter kommen. Auch der Hüttenwirt, der durch einen Anruf beim Rifugio Pian de Fontana weiß, wie viele Leute über den Klettersteig zu ihm unterwegs sind, beginnt, mit dem Fernglas die Wand abzusuchen. Dass der Klettersteig nicht ungefährlich ist, beweist die kleine Kapelle oberhalb der Hütte mit den Gedenktafeln der dort Verunglückten.

Dann kommt ein einzelner Mann, der sowohl die Familie als auch die Rentner traf. Die Familie sei extrem langsam unterwegs, aber wohlauf, bei den Rentnern habe sich eine Frau die Schulter ausgekugelt. Wir sind weiter in Sorge, bis die Rentner um 19 Uhr eintrudeln, die Familie um 19:30 Uhr. Beide Jungs strahlen über das ganze Gesicht, ihre Mutter ist fix und fertig.

Ich genieße den letzten Abend in einer Hütte, denn morgen heißt es Abschied nehmen von den Bergen. Ein komisches Gefühl...

Die Bilder:
- Mont Schiara, noch wolkenumhüllt früh am Morgen
- Das wunderschön gelegene Rifugio Pian de Fontana
- War mein verrückter Bruder hier?
- Alex und Theresa im Klettersteig
- ich auch!
Angehängte Grafiken
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