Neid.
Aus dem kleinen südlichen Nachbarstaat stammend, gab es gar keine echte Alternative dazu, das Gymnasium in 8 Jahren zu absolvieren.
In der 11. Schulstufe hatten wir 42h/Wo Unterricht. Der durchschnittliche österreichische Arbeitnehmer hat 40-Stunden-Woche. Physik-Leistungskurs begann um 16.30, davor ein normaler Vormittag bis um 13 Uhr, 14.30-16Uhr Englisch, 16.30-18.00 Physik - wer da Konzentrationsschwierigkeiten hatte, hatte von vorneherein verloren.
Sportunterricht gabs 2x/Wo für 2h, da wurde die ganze Oberstufe lang konsequent Volleyball gespielt weil das für die Lehrerin am bequemsten war, Netz, 1 Ball und Ruhe is.
Freizeit war arg dürftig. Was Hausaufgaben betraf entwickelte sich eine gewisse Kreativität, sehr zu Lasten der Aufmerksamkeit in Geografie-, Kunst- oder Religionsstunden.
In meiner Klasse haben es fast alle ausgehalten, am Ende waren wir aber alle heilfroh, als es geschafft war. Viele, ich inklusive, sind danach allerdings an der Uni ins Schleudern geraten, weil nach dem harten Druck im Gymnasium dort niemand mehr Druck gemacht hat. Mit dieser völligen Planungs- und Organisationsfreiheit, gepaart mit der geringen Lebenserfahrung eines Teenagers musste man auch erst mal umgehen lernen. Hat sich dann mit der Zeit aber auch eingependelt.
Dafür wundern sich jetzt die Kollegen in D, in wie kurzer Zeit man wie viel schaffen kann

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