|
Szenekenner
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.160
|
Paradiesisch!
[b]Tag 12
27. Juli 2012
Pfitscher-Joch-Haus – Gliderschartl – Pfunders
Gibt es den perfekten Wandertag? Ja! Es gibt ihn! An diesem sonnigen Freitag gehe ich mit André, Michael, Simon und Irene zunächst ein Stück talwärts. Nicht sehr attraktiv einen Wirtschaftsweg hinab. Aber dann! Wir steigen einen schönen Steig hinauf und hinein in die perfekte Schönheit des Gliderbachtals.
Wie kann ein Stück Welt so schön sein? Das Tal ist umgeben von hohen Bergen, gletscherbedeckt teilweise, dabei geht ihm aber jede Enge ab, sondern es ist weit und saftig-grün, der wunderschöne Gliderbach rauscht hindurch. Eine Herde junger Kühe galoppiert den Berg hinunter.
Wir laufen durch hüfthohe Gräser bergauf, der Pfad wird immer schmaler und immer steiler. Kein Fehltritt nun, denn links geht es steile Wiesenhänge hinab! Oben strahlt der Schnee der Gletscher in der Sonne. Immer steiler geht es hinauf, immer anstrengender wird es, dem Berg Meter um Meter abzuringen.
Inzwischen haben wir die Berliner, Joachim und Flo eingeholt und die Jungs machen Sport daraus und einen Wettlauf, wer zuerst oben ankommt. Am Ende gewinnt André den mit sieben Minuten Vorsprung vor den jüngeren Nichtrauchern, Respekt!
Oben an der Scharte bleiben wir nur kurz, denn hier auf 2466 m ist es kalt und windig. Wir steigen schon bald zum Grindlerseee ab. Auf dem Weg dorthin hat’s einige kleine Schneefelder. Auf denen liegen Schafe, um sich zu kühlen.
Am See machen wir Pause und beweisen uns, wie hart wir sind, indem wir im eisigen Gletschersee ein Bad nehmen. Michael und ich wähnen, dass wir die härtesten sind, weil wir gemeinsam 10 Kraularmzüge mitten in den See und zurück schwimmen. Auf dem Rückweg schmerzen uns die Stirnen, weil das Wasser so schweinekalt ist.
Als der Härteste aber erweist sich Max, der verrückte Berliner! Angestiftet von Andrè macht er sich mit den Worten „Das muss untersucht werden!“ und bewaffnet mit einer Plastiktüte, gefolgt von seinem Bruder Franz und Michaels Sohn Simon auf den Weg zu einem Schneebrett, das bis hinunter in den See reicht. Mutter Ines bleibt erstaunlich gelassen und tatsächlich! Max traut sich und rutscht auf der Tüte aus ca. 6-7 m Höhe über die Schneerutsche in den See hinein! Simon filmt mit dem Handy und nu hoffen wir alle, dass Max ein youtube-Star wird!
Vom See geht’s hinunter ins Paradies! Ins Tierparadies. Die Obere Engbergalm beherbergt Enten, Gänse, Puten, Kühe, Schweine, Hühner und einen im Schatten unter’m Anhänger im Sterben liegenden Berner Sennenhund. Mit André diskutiere ich bei einer köstlichen Holunderschorle darüber, ob auch Tiere das Recht auf „freies“ Sterben haben, also darauf, nicht per se eingeschläfert zu werden, sondern nur dann, wenn sie von schweren Leiden erlöst werden müssen. Meiner Meinung und Erfahrung nach ist aber das Sterben an sich meist kein Leiden.
Es ist so schön auf der Oberen Engbergalm, dass man kaum wieder los will, aber es ist noch ein weiter Weg hinab durch die Duner Klamm, immer entlang des Pfundersbaches bis nach Pfunders. Auch dieses Tal ist wunderschön und Pfunders liegt idyllisch.
Dort wird es morgen Abschied nehmen heißen von Michael und Simon, die von hier aus nach Hause fahren. Wie traurig! Ich werde sie sehr vermissen!
Die Bilder:
- Ein "Lattenjupp" für meine Sammlung
- Auf dem Weg ins Gliderbachtal
- Erster Blick auf das weite Tal...
- ... von dem ich gar nicht genug kriegen kann!
|