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Alt 20.08.2012, 12:26   #1113
Jörrrch
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Embrun Teil 1

Vor lauter Nervosität kann man in der Nacht zum Wettkampf allemal nicht richtig schlafen. Deswegen fällt es einem gar nicht so schwer um 300Uhr in der früh auf zu stehen. Selbst das etwas ungewöhnliche Frühstück welches aus einem großen Teller Nudel mit Bolognese, kalt versteht sich, einer halben Tafel Nugat Schokoladen und reichlich Kaffe bestand war recht gut zu essen.

Doch schon ging es um 400Uhr an den Start welcher 2,5KM von unserer Ferienwohnung entfernt war. Der Gedanke diese Strecke nach dem Wettkampf wieder zurück laufen zu müssen stimmte mich schon anders, da es doch sehr steil bergab ging und somit nachher steil bergauf. Bepackt wie ein Esel mit allem was man so braucht zog ich mit meiner Besten in Richtung Start. Ein reges Treiben war in der Wechselzone schon im gang als wir angekommen sind. Eine Menge Presse, Radio und TV Reporter tummelten sich zwischen uns und hielten Interviews mit den Favoriten. Trotz allem ging es sehr ruhig und gelassen zu und es war kein Stress zu spüren.



Nachdem ich alles zu Recht gemacht habe, meine Eigenverpflegung abgegeben habe verlies ich die Wechselzone um mir sitzend auf einer Bank den Neo an zu ziehen.




Ging soweit auch alles gut wäre da nicht schon die erste buchstäbliche Hürde gewesen als ich wieder an den Start wollte. Die Orga hat den Startbereich so abgesperrt das ich selber nicht mehr rein gekommen bin. Kleine Panik ist aufgekommen und der Weg über den normalen Eingang wäre bis zum Startschuss viel zu weit gewesen. So habe ich mich kurzer hand schnell von meiner Lieben verabschiedet habe mich unter die zahlreichen Zuschauer gemischt und mich an die Absperrung vor gearbeitet. Angekommen an den Absperrgittern bin ich kurzerhand darüber geklettert und an der ersten Reihe der schon Positionierten Starter angekommen. Doch ganz vorne wollte ich nicht starten und bin so durch die wartenden Starter etwas weiter hinter gegangen. Diese Aktion blieb nicht unbemerkt und einige ausgesperrte folgten meinem handeln. Dachte schon ich wäre der einzige gewesen der etwas verpasst hätte. Nun so stand ich da und wartete auf den Startschuss. Wie immer hat man das Gefühl man müsste noch mal auf Toilette und es ist alles andere als angenehm auf einem Punkt stehen zu müssen und das Gefühl zu haben man muss dringend. So war der Startschuss für mich so etwas von befreiend endlich ins Wasser laufen zu dürfen das ich eigentlich gar nicht daran dachte dass es ja jetzt echt los geht und der längste und schwerste Tag in meinem Leben begann.

Es war noch Dunkel um 600Uhr als wir im Wasser hinter einem Blicklicht her schwammen welches uns den Weg zeigen sollte. Wie die Motten die alle in das Licht fliegen, schwammen wir auf das Licht zu. Die einzige Orientierung die ich hatte waren die Athleten links neben mir. Ich war nur darauf bedacht ja die anderen nicht zu verlieren da ich mich sonst sehr schlecht hätte orientieren können. Ich hoffte aber auch dass die anderen das nicht genau so machten wie ich. Auf einmal schabte meine Hand gegen etwas festen, als ich kurz hielt um mich zu orientieren sah ich das wir sehr nah an herausragenden Felsen schwammen die am Rand aufgetürmt waren. Da wurde mir erst richtig klar wie gefährlich auch das schwimmen im Dunkeln sein kann. Ich wusste zu keinem Zeitpunkt wie viel ich geschwommen bin und wo ich war. Ich dachte mir nur solange die anderen neben mir noch schwimmen kann ich gar nicht so falsch sein. Nach 25 Minuten machte sich meine Uhr bemerkbar, ich hatte diese Zeit noch vom letzten Freiwassertraining eingestellt und vergessen sie aus zu schalten. Nun war mir klar das ich 25 Minuten unterwegs bin. Wobei ich auch dachte wir hätten die erste Runde 1900Meter schon hinter uns. Kann aber nicht sein das wäre eine Zeit die ich wohl niemals schaffen werde. Also weiter ging es und so langsam konnte man über und auch unter dem Wasser etwas sehen da es hell wurde.



So ungefähr 300Meter vor dem Ziel wusste ich wo ich war und wo ich hin musste. Also habe ich die letzten 300Meter mein Ding alleine gemacht und bin ins Ziel geschwommen. Mit einer Zeit von 01:09 hätte ich aber nie gerechnet und war total zufrieden. Vorab habe ich mir natürlich ein Zeitplan gemacht, schon alleine deswegen um Ulli etwa eine Richtlinie geben zu können. Aber das ich diesen um 6 Minuten unterbiete war schon mal ein klasse Anfang.
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Mehr als ein Hesse kann ein Mensch nicht werden!
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, ich bekenne mich zu meiner Legasthenie.
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