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Ich finde Raimunds letzten Beitrag sehr gut. Er schneidet an, was der eigentlich Kern all der Artikel auf Spiegel online ist:
Es geht nicht darum, ob die Lehrer gut oder schlecht sind, sondern es geht im Grunde um den Beruf "Lehrer". Und darum, dass die Lehrer eigentlich keine Möglichkeiten haben, als gute Lehrer anerkannt zu werden. Denn wenn ein Lehrer niemals "gebrannt" hat, aber ausgebrannt ist, liegt das in unserem Bildungssystem leider nicht an der Faulheit der Lehrer, sondern an den Möglichkeiten, die ihm das Bildungssystem gibt. Guter Unterricht, kostet Geld. Das beginnt bei der Klassenstärke, gezielter Förderung, geht weiter über Kopierzahlen und Ausstattung der Schulen. In keiner Schule steht jedem Lehrer ein persönlicher Arbeitsplatz zur Verfügung, welche eigentlich benötigt würden (wir erinnern uns: "Lehrer" ist ein Ganztagsjob). Sowas gibt es in keiner privaten Firma. Da aber all dieses Benötigte nicht finanziert wird (Bildung ist in Deutschland leider nichts wert - weder dem Staat noch der Gesellschaft. Das sieht man nicht nur an der Schule sondern auch an dem Umgang mit Bildungseinrichtungen wie Universitäten), können die Lehrer tatsächlich nicht "brennen". Die Artikel sind also im Grunde eine Anklage an die Finanzierung des deutschen Bildungssystems, werden aber viel lieber als Abrechnung mit Lehrern gelesen. (Wenngleich sich der schulferne Pädagik-Wissenschaftler Udo Rauin sich auch gerne so ausdrückt. Es existiert ja sowieso ein grundlegendes Problem: Mit "Schule" beschäftigen sich viele Leute von außen, die das System von innen nicht kennen. Das kann einerseits Vorteile, häufig aber auch Nachteile bieten).
Nochmal: Mit den veralteten und schlecht ausgestatteten Materialien, mit denen in SCHulen gearbeitet werden muss, könnte sich kein privates Unternehmen auf dem Markt halten. Daher wird der Lehrerberuf leider tatsächlich immer unattraktiver.
Geändert von Felix (22.03.2008 um 20:09 Uhr).
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