Der Beginn des intensiven Trainings und Frühjahr/erste Sonne fallen für Triathleten zeitlich sehr eng zusammen. Damit steht man immer in der Gefahr, zu ambitioniert ans Werk zu gehen. die 'Frühlingsgefühle' und das 'endlich wieder draußen trainieren ohne Schal und Mütze' lassen einen euphorisch in die neue Saison starten. Dieses Jahr will ich's jetzt aber wissen. Und weil man sich ja im Laufe der Vorbereitung steigern sollte/will, ist es dann irgendwann zu viel. Auch und gerade weil dann andere Anforderungen und Verpflichtungen (Beruf, Familie, Freunde, Ehrenamt, etc.) erstaunlich wenig Rücksicht auf den Sport nehmen

Das mag ein Grund sein, warum auch hier im Forum viele ambitionierte Pläne geschmiedet und dann wieder verworfen werden. Aber anders herum: Man sollte sich auch ehrgeizige Ziele setzen um weiter zu kommen.
Wenn ich Stress im Beruf habe, dann nutze ich gerade das Training, um wieder runter zu kommen und ruhig zu werden. Da stelle ich das geplante Training kurzfristig um und mache dann z.B. statt Tempoläufen auch mal einen lockeren 'Brot&Butter'-Lauf, weil ich merke, dass mir das jetzt gut tut. Ja, wir haben Stress in Beruf und privatem Umfeld, jeder geht anders damit um und jeder kommt besser oder schlechter damit klar. Aber: Lass dir vom Sport nicht auch noch weiteren Stress aufbürden. Wenn ich auf Biegen und Brechen eine Trainingseinheit gemacht habe, obwohl ich dafür keine Zeit, keine Konzentration, keine Kraft hatte, dann habe ich es bisher immer bereut, weil so eine Einheit meist doppelt belastend ist und eine viel längere Regeneration braucht (Zusammenhang mit Cortisol/Entzündungswerten würde hier als Erklärung gut passen). Zumindest bei mir persönlich hilft ein kurzes 'Zügel-locker-lassen' in solchen Stressphasen mehr, als ein langfristig ausgearbeiteter Plan. Dann kommt die Motivation für härtere Einheiten wieder ganz von selbst. Und wenn es dann nichts wird mit dem Ziel: Sport ist ein Hobby, das Spass machen soll, nicht mehr und nicht weniger. Überlegen, warum der Plan nicht aufgegangen ist (unrealistische Zielsetzung, äußere Einflüsse vernachlässigt, außergewöhnliche Ereignisse, etc.) und neue Pläne machen. In der Ruhe liegt die Kraft.
Liebe Grüße, sutje
