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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Armstrong gesperrt für IRONMAN-Rennen
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Alt 18.06.2012, 19:27   #396
snailfish
Szenekenner
 
Registriert seit: 11.02.2012
Beiträge: 831
Hallo Arne,
ich freue mich über die gezielten Rückmeldungen von Dir!

Noch ein paar Gedanken dazu, wobei ich nochmal betone, dass ich keine Partei für Armstrong ergreife, sondern versuche, das objektiv zu betrachten.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es bringt ins insofern etwas, als dass hier der Fairnessgedanke im Sport verteidigt wird. Am besten wäre es natürlich, wenn Betrüger sofort überführt werden könnten. Das können wir aber nicht, auch aus Gründen der Sorgfalt gegenüber den Beschuldigten, die Du weiter unten forderst.
Der Punkt ist der Zeitfaktor, wobei ich garkeinen Vergleich mit juristischen Fristen oder den Begriff Verjährung strapazieren will.
Ehemalige Formel1 Legenden erzählen heute erheitert darüber, mit welchen Mitteln sie in den 80ern die Konkurenz beschissen haben – interessiert das heute jemanden? Nein, alle Lachen – Wilde Hunde.

Der Gedanke ist vielleicht etwas philosophisch, und ich bin mir selbst nicht ganz im Klaren darüber aber trotzdem:
An der ‚Legende‘ die sich da entwickelt hat, vom in mehr oder weniger schwierigen Verhältnissen aufgewachsenem, am Rande des Todes gestandenem, wiederauferstandenen siebenfach en suite Tdf Sieger wird sich nichts ändern – vielleicht auf dem Papier – aber nicht in den Köpfen der Masse.

Die einzigen, die wohl was davon haben würden, sind die Autoren von Verschwörungstheorie- Dokumentationssendungen á la 9/11, die mal wieder Stoff für ein paar Sendungen hätten.



Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Laut WADA-Code ist Armstrong nicht gesperrt, bis er überführt ist. Die Sperre ist eher ein Ausgeladen-Sein seitens des privaten Rennveranstalters WTC. – Ja, es gibt Verdachtsmomente bezüglich seiner aktuellen Leistungen. Rätselhafterweise wurde Armstrong nicht zur Dopingkontrolle gebeten, als er beim 70.3 in Panama als Zweiter ins Ziel kam. Es werden sonst standardmäßig immer die ersten drei getestet, ergänzt im Stichproben bei den Platzierten. Armstrongs Leistung beim 70.3 in Florida ist verdächtig wegen der enormen Leistungssteigerung, die er als Ü40 an den Tag legt.
Ok, aber objektiv gesehen: Armstrong bettelt doch regelrecht darum getestet zu werden, wenn ich das richtig verstehe.
Zu meinen, er oder sein Umfeld beeinflussen, wer getestet wird, grenzt erstens an Verschwörungstheorie und läßt zweitens die Kontrollen lächerlich erscheinen.

Eine außerordentliche Leistung, im vorhinein als ‚verdächtig‘ einzustufen grenzt an Vorverurteilung. Das ist etwas in der Argumentation, was mich auch persönlich stört.



Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Nein, es geht nicht um die mexikanische Drogenmafia. Zeugenschutz ist vor Gericht nichts ungewöhnliches. Immerhin belasten sich einige der Zeugen durch ihre Aussage vermutlich selbst, indem sie von Blutpanschereien berichten, an denen sie selbst als Armstrongs Teammitglieder teilnahmen. Hier hat ein Zeuge das Recht die Aussage zu verweigern, denn er muss sich nicht selbst belasten oder gefährden. Will man ihn trotzdem zu einer Aussage bringen, baut man ihm Brücken, indem man die eigenen Vergehen nicht oder nur milde bestraft, und/oder die Anonymität wahrt. Inwieweit diese Überlegungen jedoch auch für die Verfahren der USADA gelten, ist mir nicht bekannt. – Allerdings sind einige Zeugen namentlich durchaus bekannt:
- Tyler Hamilton
- Floyd Landis
- Frank Andreu
- Betsy Andreu
- Martial Saugy, Leiter des IOC-akkreditierten Anti-Doping-Labors in Lausane
Wer von den Zeugen hat (jetzt noch) annähernd so viel wie Armstrong zu verlieren? Den Mut hätten die Leute mal früher vorbringen sollen – dann wär der Sünder vielleicht zeitgerecht überführt worden und alle wären zufrieden. Aber damals wär‘s ja auch noch um den eigenen Kopf gegangen.


Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Niemand wird gevierteilt. Es geht lediglich um die Ehre und vielleicht ein bisschen Geld. Es soll nur der Lorbeer an die richtigen Leute zu verteilt werden. Um das geht es doch im Sport, oder etwa nicht?
Ja! Ehre, Lorbeeren und Geld an die richtigen Leute! Aber nicht mittels Schlammschlacht nach 10 Jahren. Wer damals seinen Kopf durch Zurückhaltung geschützt hat, soll jetzt nicht den fragwürdigen Wahrheitstreuen rauskehren und sein damaliges Verhalten (Schweigen) heute ‚sportlich nehmen‘.

Das ist jetzt letztendlich doch auch eine persönliche Ansicht – aber eine die nichts damit zu tun hat, daß es um Armstrong geht.
Hoffe, es ärgert sich niemand darüber.

SG
snailfish
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