Wenn ich mir dein Lastenheft anschaue, würde ich dir folgendes vorschlagen:
Multisportgeometrie mit immer fahrbaren ca. 75° Sitzrohrwinkel.
Das geht als guter Kompromiss fürs Rennradfahren als auch für kurze und notfalls auch mittlere Triathlons, das Ganze kombiniert mit ner fahrbaren Unterlenkerhaltung und ner Einstellung des Aufsatzes, die die Oberkörperhaltung beibehält, aber natürlich ohne dass die Arme die gleiche Haltearbeit bewerkstelligen müssen wie beim Unterlenkerfahren.
Prinzipiell kriegste das alleine bzw. mit nem Helfer hin, gut wäre aber, wenn du deine Rolle noch hättest, wo das Rad eingespannt wird.
Nur so kannste deine Winkel und Werte 'unter Last' prüfen. Nach nem Kilometer sitzte nämlich schon nicht mehr so aufm Rad wie statisch im Wohnzimmer.
Sitzhöhe zunächst einstellen, dass dein Kniewinkel annähernd bei 150° liegt (am besten in der Bewegung filmen oder fotografieren;- das sieht allermeistens anders aus als wenn man still aufm Rad sitzt unds Pedal unten hat), dann den Sattel in der Horizontalen positionieren.
Da kann ne nicht gekröpfte Sattelstütze hilfreich sein, dich weit genug nach vorne zu bringen;- ich denke, wennst eh nen kleinen Rahmen hast, wird der sowieso nen relativ steilen Sitzwinkel haben.
Wennst auftreibst, nimm nen Winkel und kein Lot, das pendelt nervig rum. Kurbel waagrecht nach vorne, dein Kniegelenk sollte dann senkrecht über der Pedalachse sein, ggf. etwas dahinter.
Mit "etwas" meine ich Millimeter, keine Zentimeter.
Dann kommt der Oberkörperwinkel.
Hier hilft wieder der Winkel statt des Lotes;- wenns Pedal ganz unten steht, sollte der Winkel zwischen Oberschenkel und Oberkörper (hier: die gedachte Linie zwischen Oberschenkel-/Hüftgelenk und Schultergelenk) nen rechten Winkel bilden.
Kannst dir der Einfachkeit halber die Gelenkpunkte mit farbigen Klebepunkten markieren.
Der Winkel zwischen Oberarm und Oberkörper sollte auch wieder 90° haben, bei Unterlenkerhaltung darfste zwecks Dämpfung und Federung etwas weniger als 180° zwischen Ober- und Unterarm haben, der Aufsatz wird entsprechend eingestellt, so dass hier der Winkel bei ca. 110° liegt.
Das hat sich soweit bewährt als du bzw. dein Oberkörper ne Balance findes/t, ohne aufm Sattel nach vorne oder hinten zu rutschen ohne Kraft anzuwenden, dich in dieser Position halten zu müssen oder ständig in diese Position zurückzuziehen oder-schieben zu müssen.
Sollte das nicht einwandfrei hinhauen, kannste etwas mit den 110° variieren, ähnlich beim Sattel.
Tendenziell sollte der waagrecht sein, du kannst mit ner minimalen Neigungsveränderung aber die Form des Rückens verändern (durch Veränderung der Beckenposition), solltest aber auf jeden Fall vermeiden, Rutschbewegungen beim Treten damit auszugleichen.
Sollte der Sattel "Problemstellen" begünstigen, drücken oder irgendwelche Körperteile einschlafen lassen, brauchste entweder nen anderen oder kannst zuvor versuchen, ihn etwas niedriger zu stellen.
Dies würde ich an deiner Stelle mit nur in etwa eingestelltem Lenker wie oben beschrieben 'er-fahren', um zu vermeiden, dass du zweimal mit der Lenkereinstellung anfangen musst.
Eventuell kannste dir das aber sparen, weilst ja eh schon länger mit dem Schnittchen unterwegs bist.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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